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Aus: Ausgabe vom 10.11.2023, Seite 2 / Inland
85. Jahrestag der Pogromnacht

Jüdischer Opfer gedenken

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Bundesweit ist am Donnerstag mit Gedenkveranstaltungen an die Opfer der Pogromnacht der Nazis vom 9. November 1938 erinnert worden. Damals hatten die Faschisten deutschlandweit Synagogen niedergebrannt, Jüdinnen und Juden verfolgt, angegriffen und in den Tod getrieben. Sie verwüsteten Wohnungen und Geschäfte. Eine Form des Gedenkens war am Donnerstag, auf Grabsteinen und Stelen nach jüdischer Tradition kleine Steine abzulegen, beispielsweise auf dem Jüdischen Friedhof in Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam (Foto). (dpa/jW)

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  • Leserbrief von Gerd-Rolf Rosenberger aus Bremen-Nord (14. November 2023 um 13:53 Uhr)
    Hannah Arendt hat auf die Frage, wie man mit dem Gedenken an den 9. November 1938 die Menschen auch erreicht, sinngemäß geantwortet: »Durch neue Formen des Erinnerns!« Das ist der Internationalen Friedensschule Bremen ausgezeichnet gelungen mit einer szenischen Lesung über die Prozesse der Nachkriegszeit gegen die Brandstifter der Aumunder Synagoge. Die anschließende Diskussion machte einem bewusst, wie das Bundesland Bremen nach 1945 mit seiner Justiz mit Kriegsverbrechen umging. So gehörte der Bremer Großkaufmann Kurt A. Becher zu der Eichmann Bande, die mit der Qual von Millionen Juden ihre Geschäfte machten. Sein Millionenunternehmen wurde durch die Praktiken Eichmanns geschaffen. Nichts geschah, um den im Eichmann-Prozess belasteten Becher vor Gericht zu stellen. Die Jüdische Gemeinde verhinderte auf der traditionellen Schaffermahlzeit in Bremen eine Deutschland-Rede von Becher. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Kaisen scheute sich nicht, mit dem schwer belasteten Bundesminister Theodor Oberländer auf dem Domshof eine gemeinsame Kundgebung abzuhalten. Die Sonderrichter, die den 16jährigen Walerjan Wrobel zum Tode verurteilten, machten in Bremen eine glänzende Karriere als Oberlandesgerichtsräte, leitende Staatsanwälte oder als Politiker.
    Ein Vorschlag wäre, dass wir am 9. November 2024 alle Stolpersteine in Bremen-Nord reinigen, Schulklassen mit einbeziehen und Menschen fragen, einen Stolperstein vor ihrer Wohnung/Haus zu putzen.
    Eine weitere Form des Erinnerns!

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