Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 04.11.2023, Seite 1 (Beilage) / Wochenendbeilage
Moskaus Afrikastrategie

»Russland wird Afrika nicht plündern«

Über Afrika als den Kontinent des 21. Jahrhunderts, die Möglichkeiten russischer Hilfe dort und die Folgen des Abbruchs wissenschaftlicher Zusammenarbeit durch Deutschland. Ein Gespräch mit Irina Abramowa
Interview: Stefan Huth und Arnold Schölzel
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Studenten der Russischen Universität der Völkerfreundschaft »Patrice Lumumba« in Moskau (März 2023)

Sie haben mehrfach erklärt, dass die Beziehungen zwischen Russland und Afrika strategischen Charakter tragen. Warum ist der Kontinent für Ihr Land von solch großer Bedeutung?

Afrika ist nach meiner Meinung der Kontinent des 21. Jahrhunderts. Es befindet sich jetzt in etwa der gleichen Position wie ­China in den frühen 90er Jahren, das heißt in der Position eines Tigers vor dem Sprung. Diese Perspektiven hängen mit zwei wichtigen internen Faktoren zusammen. Der erste ist das enorme Ressourcenpotential, das noch nicht vollständig erkundet ist. Die Hightechindustrien benötigen Metalle wie Kobalt, Aluminium, Lithium, seltene Erden und Kupfer, und in Afrika werden immer wieder neue relevante Vorkommen entdeckt. Sie werden gegenwärtig aber nicht für die eigene Entwicklung genutzt, weil sie geplündert werden. In Russland sehen die Afrikaner einen Garanten für Hilfe, damit sie selbst diese Vorkommen erschließen und eine eigene Wirtschaft aufbauen können. Bereits die Sowjetunion hat dabei geholfen. Russland wird Afrika nicht plündern, es hat in etwa das gleiche Ressourcenpotential wie Afrika.

Der zweite Punkt ist die demographische Entwicklung. 60 Prozent der afrikanischen Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. Das bedeutet, dass im Jahr 2050 mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in Afrika leben wird. Es bedeutet auch, dass sich alle globalen Handelsströme verändern werden. Die Jugend wird die neuen Technologien annehmen, aber dafür muss sie eine moderne Ausbildung erhalten. Russland hat große Erfahrung in der Ausbildung afrikanischer Fachkräfte, die wir in ihre Heimatländer zurückschicken. Die westlichen betreiben dagegen Brain-Drain.

Die Frage der Souveränität, die eigene Zukunft und die eigenen Werte zu bestimmen, sie nicht von außen aufgezwungen zu bekommen, stellt sich für Russland und für Afrika gleichermaßen.

2019 fand in Sotschi der erste Russland-Afrika-Gipfel statt, Ende Juli dieses Jahres in St. Petersburg der zweite. Welche Ergebnisse wurden erzielt?

Zunächst einmal zeigten allein das Stattfinden dieses Gipfels und die Teilnahme von Delegationen aus 45 afrikanischen Ländern, dass sich Russland keineswegs in internationaler Isolation befindet. Dieses zweite Treffen war zwar im Vergleich zum ersten gemessen an der Anwesenheit von hohen Repräsentanten bescheidener – es kamen 17 Präsidenten, in Sotschi waren es 44 –, aber es waren außerdem fünf Premierminister und viele wichtige Minister anwesend. Auf die afrikanischen Staaten wurde enormer Druck ausgeübt, nicht teilzunehmen. Da die Abhängigkeit Afrikas von den Finanzströmen und der technologischen Unterstützung des Westens sehr groß ist, hat das eine Rolle gespielt.

Aber die Zahl von 45 hochrangigen Delegationen spricht für sich. Diese Länder sehen in der Zusammenarbeit mit Russland eine Alternative. Hinzu kommt: Wie sehr wir auch betonen, dass der Kolonialismus ferne Vergangenheit ist, er ist nicht verschwunden. Außerdem ist eine neue Art von Kolonialismus im Entstehen, der wie eine Hydra mit mehreren Köpfen nicht nur Afrika selbst, sondern die ganze Welt verschlingt. Alle Ressourcen der Welt sollen heute für ein einziges Land zur Verfügung stehen, für die USA. Selbst die EU-Länder verlagern ihre Produktion dorthin. Sie haben im Grunde die Entscheidungsmacht verloren.

Russland zeigt den Afrikanern jedenfalls Alternativen auf. Schlüsselwörter auf dem Gipfel waren: Souveränität, Respekt, Gerechtigkeit. Afrikaner haben eine tief ins Gedächtnis eingegrabene Kolonial­erfahrung. Nehmen Sie doch nur Belgisch-Kongo, die einstige Privatkolonie König Leopolds II. Dort wurde buchstäblich die Haut der einheimischen Bevölkerung zum Trocknen von Naturkautschuk benutzt und der Kautschuk mit der abgezogenen Haut exportiert. Dort wurden Konzentrationslager errichtet, ebenso in Kenia und in Südafrika. Die Menschen dort erinnern sich sehr gut daran.

Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Welt gerechter machen können. Wenn die Ressourcen in Russland und Afrika liegen und alle Mechanismen der institutionellen Finanzverwaltung im Westen, dann müssen wir neue Formen der Zusammenarbeit schaffen. Wir wollen nicht, dass der Westen zusammenbricht, wir sind froh, wenn sich alle Länder so entwickeln, dass sie einander das Leben ermöglichen, aber nicht, dass sie für andere arbeiten. Das war aber bisher so,

In St. Petersburg wurden fünf nach meiner Meinung wichtige Erklärungen zur Zusammenarbeit auf vielen Gebieten bis hin zu Klimaschutz und Schutz der Ozeane unterzeichnet. Ich hoffe sehr, dass wir nun zur praktischen Umsetzung kommen. Nach dem ersten Gipfel wurde trotz aller Begeisterung wenig verwirklicht, und dann begann die spezielle Militäroperation. Dabei ist Afrika etwas nach hinten gerückt, jetzt merken wir, dass wir nur gemeinsam mit ihm in die Zukunft gehen können.

Im Westen wird oft behauptet, dass China und Russland Afrika von sich abhängig machen. Was halten Sie davon?

Ach, wissen Sie, mir gefällt es, wenn man im Westen so etwas erzählt. Wir haben ein russisches Sprichwort, das schwer ins Deutsche zu übersetzen ist: »Wessen Kuh auch immer muht, deine sollte schweigen« (im Deutschen sinngemäß etwa: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, jW). Nehmen wir Frankreich und die Zone des CFA-Francs der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft. Wo befinden sich die Goldreserven der beteiligten afrikanischen Staaten? Sie liegen in Paris, nicht in Moskau, nicht in St. Petersburg. Und Paris bestimmt, wie und mit wem agiert wird. Wohin hat das geführt? Zum Beispiel zu Putschen in Mali, in Burkina Faso, in Niger und in Gabun. Es stimmt eben: Die Leute wollen keine Abhängigkeit. Wie sollten wir sie dazu bringen, nach unserer Pfeife zu tanzen? Nein, das wollen und können wir nicht. Es ist nur so, dass sie heute eine Alternative zum Westen haben: China, Indien, Brasilien oder Länder des Nahen Ostens.

Die Afrikaner werden mit dem zusammenarbeiten, mit wem es sich lohnt. Das Auftauchen neuer Akteure erhöht Afrikas Wettbewerbsfähigkeit. Die afrikanische Souveränität, die dabei jetzt entsteht, zeigt, dass diese Länder aus einer regionalen in eine globale Position rücken.

Nehmen Sie zum Beispiel die afrikanische Initiative zur Ukraine. Noch vor wenigen Jahren hat Afrika so etwas nicht gemacht – weder im Nahen Osten noch in Lateinamerika. Jetzt bietet es seine eigene Lösung an. Afrikanische Staaten sind Subjekte der internationalen Politik geworden, und zwar nicht, weil sie von Russland, China oder anderen Ländern unterdrückt werden, sondern weil diese und andere Staaten ihnen eine freiere Entwicklung ermöglicht haben. Weder Russland noch China diktieren Afrika irgendwelche Verhaltensregeln. Wir erklären nie, dass man diese oder jene Werte dort verkünden soll. Ja, wir wollen mit den afrikanischen Staaten zusammenarbeiten, aber wir verbieten ihnen nicht, auch mit den USA oder mit Europa zusammenzuarbeiten. Die Vereinigten Staaten sind endlich zur Vernunft gekommen und haben begonnen, in Afrika wieder aktiv zu werden. Das wurde erstmals 2018 unter Präsident Donald Trump verkündet. Ihre Strategie setzt allerdings dabei an, China und Russland in Afrika entgegenzutreten. Wir bauen unsere Aktivitäten in Afrika aus, aber Sie werden in unserer Strategie nichts finden, was sich gegen die USA oder die EU richtet. Ich gehe davon aus, dass auch Ihre Leser falsch darüber informiert sind, was wir dort wirklich wollen.

Sie erwähnten bereits, dass Zehntausende Afrikaner in der Sowjetunion studiert haben. In diesem Jahr erhielt die Russische Universität der Völkerfreundschaft in Moskau ihren alten Namen »Patrice Lumumba« zurück – des ersten Ministerpräsidenten der Demokratischen Republik Kongo nach der Unabhängigkeit 1960, der 1961 bestialisch von CIA und belgischem Geheimdienst ermordet wurde. Welche Bedeutung spielt die Ausbildung von Afrikanern heute in Russland?

Die Sowjetunion hat insgesamt etwa 500.000 hochqualifizierte afrikanische Spezialisten ausgebildet. Sie arbeiteten in ihren Ländern als Ingenieure, Ärzte oder Landwirtschaftsexperten. Sie studierten nicht nur hier in Moskau, sondern überall im Land, zum Beispiel auch in der Ukraine, in Charkow oder Kiew. Die Sowjetunion hat außerdem in afrikanischen Ländern zwölf Universitäten gegründet und etwa ebenso viele andere wissenschaftliche Einrichtungen. Dort wurde eine weitere halbe Million Fachleute ausgebildet.

Es war dumm, dass die Universität der Völkerfreundschaft den Namen »Patrice Lumumba« in den 90er Jahren löschte. Wir wandten uns damals Europa zu, und es wurde gefragt, warum wir uns auf Afrika konzentrieren sollten. Der Name Lumumba ist aber ein Symbol für das neue Afrika, für die neue antikoloniale Welt. Ich bin sehr froh, dass er zurückkam.

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Irina Abramowa

Aber wir haben gegenwärtig nur eine sehr kleine staatliche Quote für afrikanische Studenten. Sie ist jetzt auf etwa 5.000 Studienplätze verdoppelt worden. China bietet etwa zehnmal so viele an. Bei uns kommen auf einen Studienplatz rund drei Bewerber, d. h. dass diese Quote steigen wird.

Meine Meinung ist, dass wir nicht nur die Möglichkeit zu studieren geben sollten, sondern afrikanische Fachleute auch am System der Russischen Akademie der Wissenschaften teilnehmen lassen sollten. Das setzt aber voraus, die Auswahl bereits in den russischen Sprachausbildungszentren und an Schulen in afrikanischen Ländern vorzunehmen. Die talentiertesten jungen Leute sollten dann in Russland unterrichtet werden. Wir verfolgen jedenfalls weiterhin die gleiche Politik wie die Sowjetunion, d. h. wir bilden afrikanische Fachkräfte nicht für uns aus, sondern damit sie Afrika voranbringen.

Zeichnet sich das Ende westlicher Hegemonie ab? Und was bedeutet das für Afrika?

Für die Afrikaner bestand die Konfrontation einst zwischen Nord und Süd. Im Norden waren die Länder, die sie kolonisiert hatten – in erster Linie natürlich Großbritannien und Frankreich. Dazu kamen Portugal, Spanien und in gewissem Maß auch Deutschland. Es erhielt seinen Anteil am afrikanischen Kuchen erst spät, und das war einer der Gründe für den Ersten Weltkrieg.

Aber was geht heute vor sich? Die westliche Position wird zwar schwächer, aber die Vorherrschaft des Westens in Afrika besteht immer noch. Ich will damit sagen, dass der Kolonialismus nirgends verschwunden ist. In zu vielen Unternehmen dort arbeiten zu viele Fachleute, die an westlichen Universitäten ausgebildet wurden und faktisch Agenten, Manager der westlichen Politik in Afrika sind. Die Stereotype westlichen Verhaltens sind allgegenwärtig, und sie beherrschen den öffentlichen Informationsraum. Auch das ist ein Grund, warum sich große afrikanische Migrationsströme Richtung Europa bewegen. Viele Menschen halten Europa immer noch für ein Ideal und einen Standard, wie man leben kann und sollte.

Jetzt ändert sich zwar gerade in dieser Hinsicht viel und schneller, für Afrika bedeutet das aber nicht, wie ich bereits sagte, dass die westlichen Kolonisatoren durch östliche ersetzt werden. Ich glaube, dass Afrika vielleicht erstmals die Chance erhält, selbst Entscheidungen zu treffen und sein Schicksal selbst zu bestimmen.

Was ist die Voraussetzung für Selbständigkeit? Ich bin ein Mensch der Wissenschaft, und nach meiner Meinung ist das Wichtigste in unserer heutigen Welt eine gute Bildung. Nur ein gebildeter Mensch kann richtige Entscheidungen treffen. Gegenwärtig erleben wir aber einen sehr starken Prozess der Primitivisierung des Bewusstseins durch sogenannte soziale Medien. Viele Menschen hören auf, komplexe Überlegungen anzustellen. Es ist deswegen sehr wichtig, die Bildung zu bewahren, sie zu entwickeln, Kindern beizubringen, nicht nur auf das Smartphone zu schauen, sondern sie lesen zu lehren, Geschichte zu studieren, Wissenschaft, sich selbst zu bilden, sich selbst zu entwickeln.

Wenn es weltweit so wäre, denke ich, könnten wir viele Konflikte vermeiden. Wenn es uns gelingt, das richtige Bildungssystem auf dem afrikanischen Kontinent zu verbreiten, kann uns Afrika weitere großartige Beispiele für eine Entwicklung geben, die wir uns heute kaum vorstellen können.

Sie haben in den 1990ern sechs Jahre in Deutschland gelebt. Wie sind Ihre Kontakte zu Wissenschaftlern in Deutschland heute nach dem Abbruch aller Beziehungen auf diesem Gebiet von deutscher Seite?

Ich würde gern alle Kontakte weiterführen. Als ich damals nach Deutschland kam, geschah das, weil mein Ehemann als Physiker an einem Max-Planck-Institut arbeitete. Dazu möchte ich noch sagen: In den 90er Jahren leisteten russische Forscher – vor allem Physiker, Chemiker, Biologen und Mathematiker – einen großen Beitrag zur Entwicklung der deutschen Wissenschaft und der Wirtschaft. Damals kamen durch das Stipendien­system viele brillante Wissenschaftler nach Deutschland. Heute haben wir leider von deutscher Seite die Einschränkungen, von denen Sie sprechen.

Unsere Partner sagten uns, wir sollten warten. Zusammenarbeit mit russischen Kollegen könne jetzt Schwierigkeiten bis hin zur Entlassung bedeuten. Ähnliches haben wir in Russland nicht, wir sind zur Zusammenarbeit bereit. Aber wir dürfen nicht auf Datenbanken zugreifen, der Zugang zu wissenschaftlichen Zeitschriften oder zu internationalen Konferenzen wird uns verwehrt – ein Boykott wie im Sport.

Eine Folge dieser Abschottung ist, dass unsere jungen, hier ausgebildeten Leute nicht mehr in den Westen gehen können, wie es früher viele getan haben. In dieser Hinsicht treffen die Sanktionen die Wissenschaft im Westen mehr als unsere. Ja, es ist schwierig für uns. Wissenschaft ist international, und Mangel an Austausch ist daher schlecht. Aber jetzt arbeiten unsere Spezialisten für ihr eigenes Land. Das kann gut für uns sein.

Gibt es in Russland nur staatliche oder auch private Finanzierung der Wissenschaft?

In Russland wird sie weitgehend vom Staat finanziert. In Deutschland ist das anders, wo es zum Beispiel die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft gibt, die vor allem von der Industrie getragen werden. Ich glaube, dass wir auch in Russland die Privatwirtschaft stärker einbeziehen müssen. Es gab sogar einmal die Idee, eine Wissenschaftssteuer einzuführen. Das hat sich leider nicht durchgesetzt. Aber die Privatwirtschaft wandte sich insbesondere in den vergangenen zwei Jahren mehr und mehr der Wissenschaft zu.

Viele afrikanische Länder haben während der Covid-Pandemie erlebt, dass sie keinen Zugang zu Impfstoffen erhielten oder erst sehr spät. Die Kritik an der Privatisierung von Patenten ist immer noch sehr scharf. Folgen Sie dem?

Es ist auf jeden Fall ein großes Problem, aber ich finde es ein bisschen schwierig, über das Patentrecht zu sprechen. Das Problem für die russische Wissenschaft war: Wir müssen für ausländische Patente in der Regel sehr viel bezahlen, während unsere westlichen Kollegen unsere kostenlos nutzen dürfen. Hier müssen wir die Dinge in Ordnung bringen. Russland hat in der Pandemie – wenn auch nicht so stark wie China – afrikanischen Ländern sehr viel Hilfe geleistet, insbesondere mit unserem Impfstoff »Sputnik«. Unser Weg bleibt aber, afrikanische Spezialisten auszubilden, die Eigenes entwickeln können. Indische Spezialisten erzählten uns, dass sie für ein US-Institut arbeiteten, aber nur ein bestimmtes Virus identifizieren sollten, es nicht erforschen durften, erst recht nicht Medikamente herstellen. Wir arbeiten dagegen entlang der ganzen Kette – Identifizierung, Analyse, Herstellung eines Medikaments. Und deshalb sind die Afrikaner bereit, mit uns auch im medizinischen Bereich zusammenzuarbeiten.

Lassen Sie mich bitte zum Schluss noch sagen: Wir Wissenschaftler müssen kooperieren und gute Beziehungen unterhalten. Das ist auch für Russland sehr wichtig. Ich weiß, dass es in Deutschland sehr viele Menschen gibt, die uns gegenüber freundlich eingestellt sind. Das ist sehr, sehr wichtig. Umgekehrt gibt es in Russland viele Menschen, die Deutschland, seine Kultur, Wissenschaft und Lebensweise lieben. Gute Beziehungen sind immer besser als Krieg.

Prof. Irina Abramowa ist Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) und seit 2015 Direktorin des RAN-Instituts für Afrikastudien. Ihre Doktorarbeit beschäftigte sich 1987 mit Urbanisierungsprozessen in Ägypten. In den 90er Jahren lebte sie sechs Jahre in der Bundesrepublik und habilitierte sich 2011 in Wirtschaftswissenschaften. Sie ist Autorin von mehr als 110 Publikationen in Russland und im Ausland, darunter acht Monographien.

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