Förderung für Häuslebauer
Von David Maiwald
Klientelpolitik. Seit Dienstag können Eigenheimbesitzer, die bereits über ein Elektroauto verfügen oder nachweisbar eines bestellt haben, von der Förderbank KfW bis zu 10.200 Euro für den Bau einer Ladestation erhalten – wenn sie mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher ausgestattet ist. Ein ähnliches Programm der KfW zur Förderung hauseigener E-Ladestationen war im Herbst 2021 ausgelaufen.
Die Höchstförderung von 10.200 Euro erhält nur, wer eine bidirektionale Ladestation anschafft. Sie kann Strom nicht nur aufnehmen, sondern auch zum Verbrauch im Haus wieder in Wechselstrom umwandeln. In der Liste zu fördernder Anlagen der KfW findet sich nur ein einziges Modell des 2022 vom ehemaligen KI-Business-Präsidenten von Huawei, Tony Xu gegründeten Unternehmens Sigenergy. Das Unternehmen wirbt mit der KfW-Förderung bereits auf seiner deutschsprachigen Internetseite.
Der Kauf, Einbau und Anschluss neuer Ladestationen kann laut KfW pauschal mit 600 bis maximal 1.200 Euro (bei bidirektionalem Laden) gefördert werden. Für fabrikneue Photovoltaikanlagen mit mindestens fünf Kilowattpeak (Kwp, Bezeichnung für die abgegebene Spitzenleistung einer Solaranlage) gibt es bis zu 6.000 Euro (600 Euro pro Kwp). Ein neu angeschaffter Solarstromspeicher muss für eine Förderung von 250 Euro pro Kilowattstunde (bis zu 3.000 Euro) mindestens fünf Kilowattstunden Speicherkapazität aufweisen.
Der Fördertopf hat laut Bundesverkehrsministerium ein Volumen von 500 Millionen Euro. Man unterstütze »Menschen mit Eigenheim, die auf das Auto angewiesen sind«, so die Erklärung von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Durch das Laden am Eigenheim werde zudem »der Bedarf für öffentliches Laden« verringert. Das Aufladen des E-Autos »am eigenen Wohngebäude« sei »einer der häufigsten Anwendungsfälle von Ladeinfrastruktur«, hieß es weiter. Wer hat, dem wird gegeben.
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