Anno ... 39. Woche
1793, 29. September: Der französische Nationalkonvent erlässt den Maximum général, der Höchstpreise für Güter des täglichen Bedarfs festlegt. Zudem werden die Löhne erhöht, und Wucherei wird unter Androhung des Todes verboten. Damit will der Wohlfahrtsausschuss unter der Führung von Maximilien de Robespierre der Verarmung weiter Teile der Bevölkerung infolge der Wirtschaftskrise und des Koalitionskrieges gegen das revolutionäre Frankreich entgegenwirken.
1883, 28. September: Eine anarchistische Gruppe um den ehemaligen Sozialdemokraten August Reinsdorf verübt einen Anschlag auf eine Festhalle in Rüdesheim am Rhein. Ursprünglich war geplant, Kaiser Wilhelm I. bei seinem Besuch zur Einweihung des Niederwalddenkmals mittels Sprengstoff zu töten. Da aber die Zündschnur nass geworden ist, weichen die Attentäter auf ein anderes Ziel aus. Dank der Informationen eines Polizeispitzels werden nach und nach alle Beteiligten festgenommen. Die Regierung nutzt den missglückten Anschlag als Argument für die Verlängerung des Sozialistengesetzes. Nach einem Hochverratsprozess werden Reinsdorf und zwei weitere Mitstreiter zum Tode verurteilt.
1923, 26. September: Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) verhängt nach Beendigung des »passiven Widerstands« gegen die Ruhrbesetzung durch die Regierung Stresemann und der verfassungswidrigen Machtübernahme Gustav von Kahrs in Bayern den militärischen Ausnahmezustand über das ganze Deutsche Reich. Er setzt mit Hilfe des Artikels 48 die Verfassung weitgehend außer Kraft und überträgt die vollziehende Gewalt dem Reichswehrminister Otto Geßler (DDP). Generalleutnant Alfred Müller, Befehlshaber des Wehrkreiskommandos IV wird die vollziehende Gewalt in Sachsen übertragen. Dieser erlässt ein Verbot von Streiks in »lebenswichtigen Betrieben« sowie von Demonstrationen und Versammlungen unter freiem Himmel. Geßler droht zudem mit der »Reichsexekutive« zur Absetzung der sächsischen Regierung.
1968, 25. September: Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main wird die Bildung eines Bundesausschusses für die »Neukonstituierung einer legalen kommunistischen Partei« bekanntgegeben. Die neue, der KPD nachfolgende kommunistische Partei trägt den Namen Deutsche Kommunistische Partei (DKP).
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