Nachschlag: Unfreiwillige Hommage

Das ZDF hat die deutsche »Militärbloggerin« Alina Lipp mit einer dreiteiligen Dokumentation beehrt, die den englischen Titel »The Princess of Disinformation« trägt. Da liegt gleich die Frage nahe: Hatte hier etwa der britische Geheimdienst seine Hände im Spiel? Schließlich ist der Erfolg von Lipps Berichterstattung über den Ukraine-Krieg auf ihrem Telegram-Kanal die Kehrseite der blindwütigen antirussischen Propaganda, die seit langem schon in den westlichen Medien grassiert – nicht erst seit dem 24. Februar 2022 oder dem Maidan-Putsch 2014. Beim Aufbau russophober Netzwerke – nicht zuletzt von sogenannten Journalisten –spielte London aber eine zentrale Rolle. Überhaupt will die Entlarvung Lipps als »Sprachrohr Putins« nicht recht funktionieren. Die »Experten«, die gegen sie ins Feld geführt werden, wirken nicht glaubwürdiger, was sie als Fehler und Verdrehungen anführen, scheint an den Haaren herbeigezogen. Eine schönere Hommage an ihre Arbeit hätte Lipp sich kaum wünschen können. (jt)
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