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Aus: Ausgabe vom 05.09.2023, Seite 4 / Inland

Linkspartei: Bartsch gibt sich optimistisch

Berlin. Der noch amtierende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei Dietmar Bartsch hat sich trotz einer drohenden Spaltung seiner Partei optimistisch und kämpferisch geäußert. »Ich habe die Totenglöckchen schon mehrfach in meiner politischen Laufbahn klingeln gehört, da wurde immer gesagt, der Laden ist am Ende«, sagte Bartsch im ZDF-Morgenmagazin am Montag. Er sei 1990 zur Vorgängerpartei PDS gegangen und damals hätten schon alle gefragt, ob er wahnsinnig sei. »Und wir haben es geschafft. Ich sage Ihnen: Wir werden es wieder schaffen.« (dpa/jW)

  • Leserbrief von Bettina Goebel aus Goslar (4. September 2023 um 23:20 Uhr)
    Wie oft möchte Dietmar Bartsch seine »hemmungslose Selbstermunterung« wiederholen, und wie oft ist das noch eine »Nachricht« wert? Jetzt geht erst einmal die Fraktion im Hessischen Landtag verloren. In Bayern hat es die Linkspartei noch nie in den Landtag geschafft. Bestes Ergebnis waren bisher 4,4 Prozent bei den Landtagswahlen 2008. In Westdeutschland ist Die Linke bis auf die Stadtstaaten Bremen und Hamburg mausetot. Auch im Osten geht es bergab und tendenziell in Richtung Einstelligkeit. Thüringen ist auch nicht mehr das, was es mal war, seitdem Ramelow Menschen mit Bratwürsten überzeugen wollte, auf körperliche Unversehrtheit zu verzichten. Minus 9,9 Prozentpunkte derzeit in Umfragen für den linken Vorzeigelandesverband. Was haben denn die PDS und dann die Linkspartei geschafft? Sich im Kreis zu drehen und auf der Stelle zu treten? Der Laden war 2002 am Ende und hat es nur dank der WASG wieder in den Bundestag geschafft. Danach haben sich die gleichen Kräfte, die die PDS an die Wand gefahren hatten, daran gemacht, eine Wiederholung zu inszenieren. Man erinnere sich, mit welchen Mitteln der »Zersetzung« gearbeitet wurde. Mit diesen Leuten wird es nie wieder eine Zusammenarbeit geben. Sollte es eine Neu- oder Ausgründung geben, dann wird ein Ziel sein müssen, die Linkspartei aus dem Bundestag zu drängen, und niemanden aus der Restlinken in eine solche Gründung aufzunehmen. Da die Linkspartei und ihr Personal zu keiner Reflexion über ihre Fehler bereit sind, wird diese Fehleranalyse eine wesentliche Aufgabe und ein wichtiger Faktor für den Erfolg einer eventuellen neuen Formation sein.