NRW: Polizeischule hält an Rauswurf von Dozentin fest

Gelsenkirchen. Die Polizeihochschule Nordrhein-Westfalen hält am Rauswurf von Dozentin Bahar Aslan fest. Hochschulpräsident Martin Bornträger habe am vergangenen Freitag in Gelsenkirchen ein vertrauliches Gespräch mit Aslan geführt, teilte die Hochschule am Montag mit, bekräftigte aber zugleich, dass sich am Widerruf des Lehrauftrags für Aslan nichts ändere. Das Gespräch sei konstruktiv gewesen und geprägt vom gemeinsamen Anliegen, die Themen »Extremismus« und »interkulturelle Kompetenz« weiter zu entwickeln. Die entstandene Polarisierung werde von allen Beteiligten bedauert. Beide Seiten hätten versprochen, im Gespräch zu bleiben. Aslan hatte angekündigt, gegen ihren Rauswurf vor Gericht zu ziehen.
Die Hochschule hatte Aslans Lehrauftrag für das kommende Semester widerrufen und als Grund auf diesen Tweet der Dozentin verwiesen: »Ich bekomme mittlerweile Herzrasen, wenn ich oder meine Freund*innen in eine Polizeikontrolle geraten, weil der ganze braune Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden uns Angst macht. Das ist nicht nur meine Realität, sondern die von vielen Menschen in diesem Land.«
Aslan hatte später von einer »unglücklichen Wortwahl« gesprochen und gesagt, es tue ihr leid, wenn sich Polizisten angesprochen fühlen, die vorbildlich ihren Dienst täten. Ihr Anwalt sagte, es entstehe der Eindruck, dass man Aslan »bewusst missverstehen will«. Aslan habe zugespitzt, aber nicht pauschal alle Polizisten als »braunen Dreck« bezeichnet.
Aslan hatte an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) Gelsenkirchen einen Lehrauftrag für »interkulturelle Kompetenzen«. (dpa/jW)
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