»El Obelisco« hinter Plastikmüll

Das Wahrzeichen von Buenos Aires, »El Obelisco«. Die Perspektive erinnert an Leni Riefenstahls Olympiafilme aus dem Jahr seiner Errichtung durch 157 Arbeiter deutscher Firmen (Geop, Siemens, Grün & Bilfinger). Aber es geht bei dem Foto ja nicht um den Stahlbeton. Der Sockel des knapp 70 Meter hohen Monuments ist mit seinen Inschriften zur Stadtgeschichte bis kommenden Mittwoch von Plastiksäcken verdeckt. Es handelt sich um eine »künstlerische Intervention« zum Weltrecyclingtag am 17. Mai.
Bei der Eindämmung des Plastikmülls soll es in diesem Monat zu einem »Paris-Moment« kommen. Am 29. Mai beginnen in der französischen Hauptstadt Verhandlungen über ein globales Abkommen. Unterschrieben werden soll der »UN-Plastikvertrag« allerdings erst im kommenden Jahr.
Einige Passanten auf der Plaza de la República in Buenos Aires mögen beim Anblick der Installation an die riesigen Plastikstrudel auf den Weltmeeren denken oder vor sich hin brabbeln, dass Plastik besser als sein Ruf sei. Aber manche werden auch keinen Nerv für das Thema, sondern mit dem nackten Überleben mehr als genug zu tun haben. In Argentinien ist heute im Schnitt alles mehr als doppelt so teuer wie vor einem Jahr, die Inflation liegt bei 108,8 Prozent. (xre)
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