Nachschlag: Babi Jar

In der Sowjetunion wurde an das Massaker von Babi Jar erinnert. Aus dem Selbstverständnis der sozialistischen Gemeinschaft heraus wurde am Ort des Verbrechens ein »Denkmal für Sowjetmenschen« errichtet. Daraus macht der DLF, in der Sowjetunion sei verschwiegen worden, dass es sich bei dem Massenmord vor allem »um eine jüdische Tragödie« handelte. Derweil hält sich das staatliche Gedenken in der »unabhängigen Ukraine« in Grenzen. Inzwischen gibt es bei Babi Jar mehr als 30 privat errichtete Denkmäler für unterschiedliche Opfergruppen, die an die Verbrechen der deutschen Besatzer seit 1941 in der Ukraine erinnern. Und seit 2016 ein »International Babyn Yar Holocaust Memorial Centre«, dem russische Einflussnahme vorgeworfen wird, weil sich unter den Geldgebern russische Oligarchen finden. Ein staatliches Gedenkprojekt aus der gleichen Zeit entsprach internationalen Standards nicht und war nationalistisch aufgeladen. Dieses Problem, das vermittelt auch der DLF, verschärft sich derzeit. (sk)
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