Nachschlag: Giftmüll

Eigentlich gar nicht so dumm, »Die Feuerzangenbowle« auf den Kopf zu stellen. Anstelle eines Erwachsenen, der noch mal Kind sein will und sich als Schüler in eine Schule einschleicht, ein Erwachsener, der Kind geblieben ist und sich als Lehrer ausgibt. Doch wie stets im deutschen Film geht nichts ohne doppelten Boden auf toxischem Grund. Die »Fuck ju Göthe«-Reihe ist kein Gramm schlauer als ihre debile Hauptfigur Zeki, kongenial verkörpert vom durchweg limitierten Elyas M’Barek. Der Erfolg der Reihe lag natürlich darin, dass sie einen Resonanzraum bot für die latente Intelligenz- und Bildungsfeindlichkeit der bürgerlichen Mittelschicht. Von den zwei Seiten des deutschen Schulwesens, Autorität und Wissen, wirft Zeki das Wissen weg und erhält die Autorität. Dumm wie ein Stück Vierpfundbrot, hat er keine Probleme damit, seinen Schülern auch Schläge anzudrohen. Im dritten Teil pflanzt er ihnen Ortungschips ein. Überwachen und Strafen, alles zu ihrem besten … Yippie-ya-yeah, Schweinebacke! (fb)
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