Einstimmigkeit der Herde

Die Zerstörung unserer Erde durch den Kapitalismus kommt immer näher. Mit Freud könne man von einem Todestrieb sprechen, der hier am Werk sei, sagt die kubanische Journalistin Rosa Miriam Elizalde auf dem Podium der 28. Rosa-Luxemburg-Konferenz. »Es erscheint einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus.« Elizalde ist Vizepräsidentin des kubanischen Journalistenverbands, schreibt nicht nur für verschiedene kubanische Medien, sondern hat auch eine Kolumne in der mexikanischen Zeitung La Jornada. Sie referiert zum Thema »Sozialismus als Voraussetzung für Frieden: Das Beispiel Kuba«.
»Ich bedanke mich für die Solidarität mit Kuba. So wie Rosa verstehen wir, wie wichtig es ist, die Bourgeoisie zu bekämpfen«, wendet sie sich mit eindringlichem Blick an die Zuschauer.
Das Publikum hört gespannt zu, Fotografen versuchen, ihr kraftvolles Statement in entsprechenden Bildern einzufangen.
Elizalde bezieht sich in ihrem Beitrag auf den US-Cyberkrieg gegen Kuba. »Wir sind an einem Punkt, der als die Einstimmigkeit der Herde bezeichnet werden kann. Wir zahlen mit unseren Daten.« Medien und Techkonzerne kontrollierten alle Menschen auf der Erde, die Zugang zum Internet haben, mehr als Staaten, Kirchen und Monarchien. Diese Herrschaft erscheine an der Oberfläche bunt und schnellebig, sei aber gefährlich, so Elizalde. Die Geschwindigkeit sei zu hoch, um die Folgen zu analysieren. Das erschaffe neue Räume der Einflussnahme. »Die entscheidende Ressource sind die Daten der Bürger, die mit dem Internet verbunden sind. Diese Konzerne überwachen die Wünsche und Gefühle ihrer Nutzer.«
Schuldbewusste Blicke: Das Publikum weiß, dass alle Handynutzer unter ihnen Teil dieses Datenkrieges sind.
»Der Sozialismus ist die einzige Lösung, die Menschheit zu retten«, sagt sie und erntet anhaltenden, lauten Applaus. (ae)
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