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Aus: Ausgabe vom 09.01.2023, Seite 6 / Ausland
Krieg niederer Intensität

Tod aus der Luft

Türkischer Drohnenangriff auf Kommunisten in Nordsyrien
Von Annuschka Eckhardt
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Block der MLKP auf der Liebknecht-Luxemburg-Demo in Berlin (13.1.2019)

Die Zermürbungstaktik Ankaras, führende Kräfte der kurdischen Bewegung und der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien durch gezielte Drohnenanschläge zu ermorden, geht auch in diesem Jahr weiter.

Die beiden aus der Türkei stammenden Kommunisten Zeki Gürbüz (Kampfname Ahmet Sores; Parteiname Tolhildan Agiri) und sein Neffe Özgür Namoglu (Kampfname Fırat Neval; Parteiname Ozan Kutlar) sind am vergangenen Dienstag bei einer Operation des türkischen Geheimdienstes MIT ums Leben gekommen. Das teilte die Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei (MLKP) am Freitag in einer Erklärung mit. Beide befanden sich im Diensturlaub in einem Dorf nördlich von Hasaka, als sie am vergangenen Dienstag von einer türkischen Drohne getroffen wurden, wie die kurdische Nachrichtenagentur ANF am Sonntag berichtete. Zunächst überlebten sie den Angriff, erlagen aber wenig später ihren Verletzungen.

Der 56jährige Zeki Gürbüz hat in den 90er Jahren schwerste Folter in der Türkei überlebt. Nach dem gezielten Mordanschlag auf den Rojava-Kommandanten der MLKP, Baran Serhat, im Jahr 2019 übernahm er dessen Position. Sein Neffe Özgür Namoglu sei 1994 praktisch in den revolutionären Kampf hineingeboren worden und habe sich 2016 dem militärisch-politischen Widerstand angeschlossen. Die in der Türkei gegründete MLKP hat in Nordostsyrien ein Internationales Freiheitsbataillon für ausländische Kämpfer mitinitiiert.

»Der AKP/MHP-Faschismus greift alle Teile Kurdistans mit voller Kraft an. Die faschistischen Machthaber irren sich jedoch, wenn sie glauben, unseren gerechten Kampf in der Türkei und in Kurdistan mit Morden an Führungskräften der vereinten Revolution aufhalten zu können. Wir werden die faschistische Regierung für das Massaker an unseren unsterblich gewordenen Genossen Ahmet und Firat zur Rechenschaft ziehen«, so das Exekutivkomitee der türkisch-kurdischen Guerillaallianz Vereinte Revolutionsbewegung der Völker (HBDH) in ihrer Erklärung von Sonnabend.

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