Labor mit zehn Kilogramm Kokain ausgehoben

Göttingen. Im niedersächsisch-thüringischen Grenzgebiet ist ein professionelles Labor zur Herstellung von Kokain ausgehoben worden. Bei Durchsuchungen in der niedersächsischen Gemeinde Gleichen sowie in Heilbad Heiligenstadt und in Tambach-Dietharz in Thüringen wurden Mitte Dezember zehn Kilogramm Kokain mit einem Reinheitsgrad von etwa 80 Prozent sowie rund 225 Kilogramm eines mineralischen Materials und etwa 200 Liter eines Chemikaliencocktails aus Chemikalien jeweils mit Kokainanteilen gefunden, wie die zuständigen Ermittler im niedersächsischen Göttingen am Mittwoch mitteilten.
Beschlagnahmt wurden zudem rund tausend Liter unterschiedlichster Chemikalien, das Equipment für ein professionelles Kokainlabor sowie Lang- und Kurzwaffen. Zudem wurden in einer Lagerhalle im thüringischen Uder noch einmal mehr als 200 Tonnen eines mineralischen Materials entdeckt. Die Substanzen wurden mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks abtransportiert. Ihre Untersuchung dauerte an.
»Aufgefunden wurde ein in Betrieb befindliches illegales Labor, in dem Kokain im großen Maßstab gewonnen werden kann«, hieß es aus dem niedersächsischen Landeskriminalamt. »Die Auffindesituation lässt auf einen sehr professionell angelegten Laborprozess schließen - die eingesetzten Laborgeräte und Reagenzien erlauben aufgrund ihrer Beschaffenheit und Menge theoretisch einen Durchsatz von mehreren Dutzend Kilogramm Kokain pro Monat.«
Sechs Beschuldigte im Alter von 32 bis 54 Jahren – zwei aus Niedersachsen, zwei aus Thüringen und zwei aus dem Ausland - wurden Mitte Dezember festgenommen. Gegen vier von ihnen ordnete ein Haftrichter Untersuchungshaft an. Die beiden anderen – einer aus Niedersachsen und einer aus Thüringen – wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauerten den Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft in Göttingen zufolge an. (AFP/jW)
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