Demokraten holen US-Senat

Die Demokraten von US-Präsident Joseph Biden haben die Kontrolle über den Senat verteidigt: Vier Tage nach den Zwischenwahlen siegte die demokratische Senatorin Catherine Cortez Masto laut US-Medienberichten vom Sonnabend im Bundesstaat Nevada. Damit dominieren die Demokraten weiter den Senat, Biden geht gestärkt in die zweite Hälfte seiner Amtszeit.
Nach übereinstimmenden Medienangaben vom Sonnabend landete in Nevada Amtsinhaberin Cortez Masto knapp vor ihrem republikanischen Herausforderer Adam Laxalt. Bereits am Vortag hatten die großen US-Sender den demokratischen Amtsinhaber Mark Kelly zum Sieger der Senatswahl in Arizona ausgerufen.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der sowohl Laxalt als auch Kellys Rivale Blake Masters unterstützt hatte, sprach nach Bekanntwerden des Ergebnisses aus Arizona von »Wahlbetrug«, ohne Belege dafür zu nennen. Am Sonntag erklärte Biden: »Ich fühle mich gut und ich freue mich auf die nächsten beiden Jahre.«
Die Demokraten kommen nun wie bisher auf 50 der insgesamt 100 Sitze im US-Senat, in Pattsituationen gibt Vizepräsidentin Kamala Harris in ihrer Rolle als Senatspräsidentin mit ihrer Stimme den Ausschlag. Damit ist den Demokraten die Kontrolle im Senat sicher. Allerdings könnte Bidens Partei noch einen weiteren Sitz gewinnen, das Wahlergebnis im Bundesstaat Georgia steht noch aus. Dort wird am 6. Dezember eine Stichwahl abgehalten.
Bei den »Midterms« am Dienstag standen auch alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus zur Wahl. Ein endgültiges Ergebnis stand auch am Wochenende noch nicht fest, Prognosen sagten jedoch eine Mehrheit der Republikaner voraus. Vor den Wahlen war davon ausgegangen worden, dass die Republikaner sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus erobern könnten.
Derweil mehrten sich die Anzeichenen dafür, dass Expräsident Trump schon bald seine erneute Kandidatur für die Wahl in zwei Jahren ankündigen könnte. So stellte er für kommenden Dienstag eine »sehr große Ankündigung« in Aussicht. Sein langjähriger Berater Jason Miller erklärte am Freitag, der 76jährige plane für den Tag, seine erneute Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur zu verkünden. (AFP/jW)
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