EU will auf steigende Obdachlosenzahlen reagieren
Lissabon/Brüssel. Die EU sieht sich gezwungen, auf die immer weiter um sich greifende Obdachlosigkeit in den meisten Mitgliedsländern zumindest verbal zu reagieren: Bis zum Jahr 2030 soll in der Europäischen Union nach einer Ankündigung vom Montag niemand mehr auf der Straße leben müssen. Es sei »absurd«, dass »auf dem reichsten Kontinent der Welt Hunderttausende Menschen keinen Platz zum Leben haben«, sagte der EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, in Lissabon. In einer Deklaration verpflichteten sich die 27 EU-Mitgliedsländer zugleich auf konkrete Schritte, um dieses Ziel zu erreichen.
Nach Angaben der EU-Kommission schlafen derzeit rund 700.000 Menschen in den EU-Ländern jede Nacht auf der Straße. Das sind 70 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. In Deutschland hatten 2018 einer Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zufolge etwa 41.000 Menschen keine Unterkunft. Amtliche Statistiken gibt es nicht. Vom 2022 an soll aber alle zwei Jahre ein offizieller »Wohnungslosenbericht« veröffentlicht werden. (dpa/jW)
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