Meldestelle: Antisemitische Vorfälle in Österreich auf Rekordhoch

Wien. Die Zahl der gemeldeten antisemitischen Äußerungen, Drohungen und Attacken in Österreich hat im Vorjahr einen Höchststand erreicht. Die Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien (IKG) zählte landesweit 585 Vorfälle – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Erhebungen vor 19 Jahren. Der Anstieg um rund sechs Prozent im Jahresvergleich habe unter anderem mit der Coronakrise zu tun, schrieb die Kultusgemeinde am Montag in ihrem Bericht.
Während zu Beginn der Pandemie nur wenige Fälle registriert wurden, verzeichnete die Meldestelle einen sprunghaften Anstieg, als im November Proteste gegen Coronamaßnahmen der Regierung aufflammten. »Speziell im Internet und auf vielen Demos wurden wüste antisemitische Lügen verbreitet«, schrieb IKG-Präsident Oskar Deutsch. Bei den Protesten waren auch Teilnehmer mit sogenannten Judensternen aufgetaucht, mit dem sie die Stigmatisierung der Juden durch Nazifaschisten mit ihrer eigenen Situation gleichsetzten. (dpa/jW)
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