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01.04.2021, 11:33:06 / Inland

Ermittlungen gegen KSK-Kommandeur aufgenommen

Der Kommandeur der Bundeswehr-Spezialeinheit soll eine »Amnestie
Der Kommandeur der Bundeswehr-Spezialeinheit soll eine »Amnestie«-Sammelaktion für Munition angeordnet haben (Symbolbild)

Tübingen. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat Ermittlungen gegen den Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr, Brigadegeneral Markus Kreitmayr, aufgenommen. Hintergrund sei die sogenannte Munitionsaffäre. Es werde der Verdacht eines Verstoßes gegen Paragraph 40 des Wehrstrafgesetzes (Unterlassene Mitwirkung bei Strafverfahren) geprüft, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Matthias Grundke am Donnerstag.

Anlass für die Ermittlungen seien Medienberichte zu einer Sammelaktion von Munition am Sitz des KSK in Calw (siehe jW vom 22.2) gewesen. Gegen weitere Personen werde aktuell nicht ermittelt, es ließe sich aber nicht ausschließen, dass die Ermittlungen noch ausgeweitet würden. Im Zuge von Vorermittlungen der Bundeswehr in dieser Sache seien der Staatsanwaltschaft Tübingen bereits Unterlagen zur Verfügung gestellt worden.

Zuvor war bekannt geworden, dass es im Frühjahr 2021 zu einer Sammelaktion von Munition am KSK-Standort in Calw gekommen sein soll, bei der Soldaten straffrei Munition zurückgeben konnten, die zuvor entwendet worden oder nach Schießübungen nicht zurückgebracht worden sein soll. Die Aktion soll von KSK-Kommandeur Kreitmayr angeordnet worden sein. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte danach disziplinarische Vorermittlungen gegen Kreitmayr eingeleitet. (dpa/jW)

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