Kapitalseite sagt Tarifgespräche für Papierverarbeitung ab

Berlin. Die vierte Runde der Tarifverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie ist seitens der Unternehmer am Freitag nachmittag kurzfristig abgesagt worden. Damit will der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) die Beschäftigten zwingen, auf Warnstreiks während der Verhandlungen zu verzichten, hieß es am Freitag abend in einer Pressemitteilung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. »Es ist sehr bedauerlich, dass dieser Arbeitgeberverband Bedingungen stellt, statt in konstruktive Verhandlungen einzusteigen. Streikrecht ist ein Grundrecht. Das lassen sich die Beschäftigten nicht nehmen«, wird der Verdi-Verhandlungsführer Andreas Fröhlich in der Mitteilung zitiert.
Bereits in den vorhergehenden drei Verhandlungsrunden hatte sich laut Verdi der HPV konstruktiven Verhandlungen verweigert und lange Tariflaufzeiten, niedrige Lohnerhöhungen und mehrere Nullmonate gefordert. »Die Arbeitgeber wollen die Krise offensichtlich ausnutzen, um besonders billig davon zu kommen«, sagte Fröhlich weiter. Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,8 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. (jW)
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