Nachschlag: Oab heit hoit mer zam

Der Worte wurden viele gesagt anlässlich des sich jährenden Massenmords von Hanau. Trauer und Wut zu kanalisieren, half mir vor allem Konstantin Wecker. Der hat seinen »Willy« neu eingespielt. Wie viel zu oft seit 1977, wenn neonazistische Mordlust das Leben unschuldiger Menschen gekostet hatte. Er widmete den Song diesmal dem 22jährigen Vili Viorel Păun, der am 19. Februar letzten Jahres mit dem Mut der Verzweiflung den Attentäter verfolgte, sich ihm mit seinem Auto in den Weg stellte und dafür kaltblütig erschossen wurde. Das Massaker hätte zuvor schon gestoppt werden können, wäre Păun mit seinen Anrufen beim Polizeinotruf durchgekommen. Wecker kann die wohlfeilen Worte der Politiker nicht mehr ertragen und entwirft die Utopie einer Welt »ohne Herrscher und Patriarchen«. Er besingt den Traum davon, wie es wäre, wenn es keinen Anlass für eine weitere Version des »Willy« geben müsste: »Gestern habns an Willy daschlogn, oab heit hoit mer zam.« (mme)
https://wecker.de/de
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