Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 28.12.2020, Seite 11 / Feuilleton
KGB

Ein Profi

Erst hat er für Großbritannien spioniert, dann für die Sowjetunion – nun ist der frühere Agent George Blake im Alter von 98 Jahren gestorben. Das teilte der russische Auslandsgeheimdienst SWR am Sonnabend in der Hauptstadt Moskau mit. Blake habe die Leistung des sowjetischen Volkes im Zweiten Weltkrieg bewundert, sagte ein Sprecher laut der russischen Agentur Tass: »Er liebte unser Land aufrichtig.« Blake sei ein legendärer Geheimdienstoffizier gewesen.

Der 1922 in Rotterdam geborene Blake war nach dem Zweiten Weltkrieg als junger Spion für den britischen Geheimdienst nach Korea versetzt worden. Nach Beginn des Korea-Krieges 1950 geriet er in Gefangenschaft und wechselte die Seiten. Blake begründete den Schritt mit US-Bombenangriffen gegen die koreanische Zivilbevölkerung. Er blieb bis zu seinem Tod Kommunist. Nach seiner Enttarnung verurteilte ihn ein britisches Gericht 1961 zu 42 Jahren Haft. 1966 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Er floh über Berlin nach Moskau, wo er seither lebte.

Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte Blake als einen »brillanten Profi mit außergewöhnlichem Charakter und Mut«. Er habe mit seiner harten Arbeit einen »unschätzbaren Beitrag (…) zum Erhalt des Friedens in der Welt« geleistet. (dpa/jW)

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