Das große Fressen – nur nicht für alle

Fest ohne Baum. Für zahlreiche Hartz-IV-Bezieher ist das längst Weihnachtsrealität. Und es wird noch trister. Die Regelsätze wurden jüngst neu berechnet, der Posten »Schnittblumen und Zimmerpflanzen«, inklusive Weihnachtsaccessoires und Festtagsdekoration, gekürzt. Im Amtsdeutsch: »nicht regelbedarfsrelevant«. Die Folge: Familien mit Hartz-IV-Bezug entgehen nun knapp 100 Euro pro Jahr. Unter anderem für den Kauf von Weihnachtsbaum, Christbaumkugeln und Lametta. Das ergab eine Antwort aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf eine schriftliche Frage der Linksfraktion im Bundestag.
»Gerade im Coronajahr, in dem Weihnachten nur in kleinem Kreis gefeiert werden kann, sollten alle wenigstens das eigene Zuhause festlich schmücken können«, hieß es in einer Linke-Erklärung. Auf Kürzungen bei Hartz IV müsse die Regierung verzichten. Zumal die Preise für Nordmanntannen laut Branchenkreisen weiter anziehen dürften.
Andere Populationen sind vom Staatskampf gegen Arme nicht betroffen – Dromedare im Tierpark etwa. Die Einhöckrigen bekommen Weihnachtsbäume sogar frei Haus als Mahlzeit serviert. (jW)
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