Nachschlag: Der falsche Fokus

Im Mai 2019 hat eine Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag für eine Resolution gestimmt, die die palästinensische Solidaritätskampagne BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) als »antisemitisch« einstuft. Zudem wurde beschlossen, dass die Kampagne und ihre Unterstützer keine öffentlichen Räume und Gelder durch die Bundesregierung erhalten sollen. Der Beschluss sorgte international für Kritik.
Im Gespräch mit dem israelischen Historiker Moshe Zimmermann fragt auch Deutschlandfunk Kultur, ob der Beschluss gerechtfertigt ist, die BDS-Kampagne, die unter anderem das Ende der israelischen Besetzung des Westjordanlands und den Boykott von Waren aus diesen Gebieten fordert, als »antisemitisch« einzustufen. Zimmermann sieht das nicht so: Im Gegenteil, der Fokus auf BDS lenke vom »echten Kampf« gegen Antisemitismus ab. Es sei Absicht der israelischen Regierung, eine unklare Definition von Antisemitismus zu propagieren, um jegliche Kritik an ihrer Politik zu diskreditieren. Wahre Worte, die Berlin bewusst ignoriert. (es)
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