Nachschlag: Der gekränkte Mann

Einblendungen von Coronademos und anderen rechten Protesten zeigen vor allem eins: viele Männer. Auch in anderen Bereichen stechen sie hervor, so begehen sie 86 Prozent aller Tötungsdelikte. Zugleich sind die Opfer mehrheitlich Männer – sie besetzen also »Extrempositionen«, wie Yves Bossart im Gespräch mit den Philosophen Philipp Hübl und Dominique Kuenzle im bewährten Schweizer Format »Sternstunde Philosophie« ausführt. Differenziert behandeln sie das Thema der sogenannten toxischen Männlichkeit, erfreulich klar sind die Abgrenzungen von jeglichem Essentialismus (»Männer sind halt so«). Besonders tief geht das Gespräch aber leider nicht, im engeren Sinn Philosophisches wird nur kurz durch den Verweis Hübls auf den naturalistischen Fehlschluss angeschnitten (weil etwas empirisch so ist, kann daraus nicht geschlossen werden, dass es so sein soll). Auch die Besprechung feministisch-philosophischer Literatur und Theorien hätte dem Format gut getan, das somit aber immerhin allgemeinverständlich bleibt. (mp)
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