Linke-Vorsitz: Auch Hennig-Wellsow kandidiert

Erfurt. Die Thüringer Landes- und Fraktionschefin der Partei Die Linke, Susanne Hennig-Wellsow, will Bundesvorsitzende ihrer Partei werden. Das gab sie am Freitag nach einer Vorstandssitzung der Landespartei in Erfurt bekannt. Wenige Stunde zuvor hatte die hessische Linke-Fraktionsvorsitzende Janine Wissler ebenfalls ihre Kandidatur angekündigt.
Hennig-Wellsow hatte zuletzt mehrfach betont, dass sie sich eine weibliche Doppelspitze gut vorstellen könne. Am Freitag abend schrieb sie bei Twitter, dass sie diese »gern« mit Janine Wissler bilden würde. Hennig-Wellsow, eine enge Vertraute des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, dürfte in einer solchen Kombination die Aufgabe zukommen, den politischen Ansatz des rechten »Reformer«-Lagers in der Parteispitze zu repräsentieren, das vor allem die ostdeutschen Landesverbände fest im Griff hat. In ihrem eigenen Landesverband hatte sie allerdings zuletzt geschwächelt: Bei der Wiederwahl als Landesvorsitzende im Dezember 2019 erhielt Hennig-Wellsow, die ohne Gegenkandidaten angetreten war, überraschend nur 93 von 128 abgegebenen Stimmen (72,7 Prozent). 2017 war sie noch mit knapp 85 Prozent Zustimmung im Amt bestätigt worden. In Thüringen führt Hennig-Wellsow die Partei seit November 2013. Den Fraktionsvorsitz übernahm sie im Dezember 2014, nachdem Ramelow zum Ministerpräsidenten gewählt worden war.
Die Wahl der neuen Vorsitzenden ist für den Bundesparteitag geplant, der vom 30. Oktober bis 1. November in Erfurt stattfindet. (dpa/jW)
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