Kinderhilfe fordert Sicherheitsüberprüfungen in Kitas
Viersen/Berlin. Nach dem Tod eines Mädchens in einer Kita und dem Mordverdacht gegen eine Erzieherin in Viersen hat die Deutsche Kinderhilfe Sicherheitsüberprüfungen in den Einrichtungen gefordert. Dabei sollten externe Experten in Kitas und Tagespflegestellen regelmäßig analysieren, was Straftaten, Unfälle oder auch Krankheiten begünstigen könnte, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Rainer Becker, am Dienstag. Um Kinder besser zu schützen, »brauchen wir mehr Verbindlichkeit und eine höhere Kontrolldichte, um die Wahrscheinlichkeit einer Aufdeckung von Schwachstellen im System zu erhöhen«.
Überprüft werden sollte demnach die Qualifikation des Personals, aber auch die Ausstattung von Räumen. Denkbar sei der Einsatz von Webcams dort, wo Erzieher allein mit Kindern seien. Die Aufzeichnung könne versiegelt 24 Stunden aufbewahrt und überspielt werden, wenn es keine Zwischenfälle gebe, sagte Becker.
Nach dem Tod der dreijährigen Greta in Viersen (Nordrhein-Westfalen) wird gegen eine 25-jährige Erzieherin wegen Mordverdachts ermittelt. Das Mädchen war am 21. April von einem Notarzt wegen Atemstillstands aus dem Kindergarten ins Krankenhaus gebracht worden und dort am 4. Mai gestorben. Rechtsmediziner fanden Spuren, die auf Gewalteinwirkung hindeuteten. Bei den Ermittlungen stießen die Behörden auf Vorkommnisse in anderen Einrichtungen, in denen die Frau vorher gearbeitet hatte. (dpa/jW)
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