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Online Extra
20.05.2020, 15:56:16 / Ausland

Chiles Regierung schickt Armee in Armenviertel

Soldaten patrouillieren in Santiago de Chile (19.5.2020)
Soldaten patrouillieren in Santiago de Chile (19.5.2020)

Santiago de Chile. Nach Protesten ist Chiles Armee in ein Armenviertel der Hauptstadt Santiago de Chile eingerückt. Soldaten mit Maschinengewehren patrouillierten am Dienstag (Ortszeit) im Stadtteil El Bosque, wo es bei Protesten gegen die Coronaausgangssperre Zusammenstöße mit der Polizei gegeben hatte.

In Santiago gilt seit Freitag eine strikte Ausgangssperre, um die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Dagegen gibt es zunehmend Proteste: In Mittelklasse- und Arbeitervierteln, wo viele Menschen ihre Arbeit verloren haben, gab es am Montag lautstarke Kundgebungen. Die Demonstranten riefen »Wir haben Hunger« oder »Wir müssen arbeiten«. In El Bosque lieferten sich mit Stöcken und Steinen bewaffnete Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei, es kam auch zu Plünderungen. Um die Polizei zu unterstützen, wurde am Dienstag die Armee in den Vorort geschickt. In Chile gelten 11,7 Prozent der fast 18 Millionen Einwohner als arm.

Am Dienstag wurde in Chile die höchste Zahl an Corona-Todesfällen und Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. 3.520 Menschen hätten sich neu angesteckt, 31 Erkrankte seien gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Seit den ersten Coronafällen in Chile Anfang März gab es damit laut den offiziellen Statistiken fast 50.000 Infektionen und mehr als 500 Todesfälle.(AFP/jW)

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