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06.05.2020, 20:02:36 / Ausland

Deutschland übergibt Unterlagen zu sowjetischen Kriegsgefangenen

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Moskau. 75 Jahre nach dem Sieg über den Faschismus übergibt Deutschland große Datenmengen zu sowjetischen Kriegsgefangenen an Russland. 20.000 Kopien von Unterlagen aus dem Bundesarchiv sollen als erster Teil eines gemeinsamen Projekts an Russland gehen, hieß es am Mittwoch bei der Übergabe in Moskau. »Diese Informationen können der Klärung von menschlichen Schicksalen, der wissenschaftlichen Forschung und der Gedenkkultur neue Impulse geben«, teilte Außenminister Heiko Maas (SPD) in einem Grußwort mit. Die Übergabe sei ein sehr wichtiger Schritt in den bilateralen Beziehungen. Bis heute ist das Schicksal von Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen ungeklärt.

An der Zeremonie nahmen der deutsche Botschafter Géza Andreas von Geyr und Michail Schwydkoi, außerordentlicher Vertreter des Präsidenten der Russischen Föderation in Fragen der internationalen kulturellen Zusammenarbeit, teil. Deutschland und Russland begehen jedes Jahr am 8. und 9. Mai das Kriegsende bzw. den Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus.

Die Unterlagen wurden von deutschen und russischen Wissenschaftlern gemeinsam erschlossen. Dabei handelt es sich um persönliche Dokumente der Gefangenen, Militärausweise und Personalkarten aus Archiven. Es soll auch weitere Übergaben geben. Insgesamt könnten noch Millionen personenbezogener Dokumente gefunden werden, hieß es in der Mitteilung der Botschaft. »Mit der Übergabe der Unterlagen wird es möglich sein, Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener zu klären, ihnen Namen und Biografien zurückzugeben.« (dpa/jW)