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Aus: Ausgabe vom 30.04.2020, Seite 11 / Feuilleton
Vorsicht Satire

Wie funktioniert eigentlich die Corona-App?

Von Fritz Tietz

Sobald du die App runtergeladen hast, verbindet sie sich mit deinem Facebook-Account. Das bedeutet, dass dein Profilbild auf Facebook oder Insta auch das der Tracing-App ist. Es erscheint dort allerdings mit Maske, die du aber mit wenigen Klicks nach deinen Wünschen gestalten kannst – jedenfalls in der Bezahlversion. Dann musst du erst mal Fieber messen. Steck dazu dein Smartphone in den Mund, bis es piept. Deine Temperatur wird automatisch in dein Profil eingetragen. Megawichtig: Fieber messen musst du dreimal täglich. Sonst funktioniert die App nicht mehr, und du kommst vorsorglich auf die Intensiv. Und denk dran, auf deinem Phone den Virenschutz zu deaktivieren, damit die App das Coronavirus auch erkennen und dir sofort sagen kann, ob du nun verseucht bist oder nicht. Sonst ist eigentlich alles wie immer. Du checkst alle 15 Sekunden (Richtwert!) dein Handy, chattest über jeden Scheiß und datest deine Kontakte. Einziger Unterschied: Durch Wischen nach links gibst du dem Virus ein Nein, durch Wischen nach rechts ein Ja. Gibt dir ein anderer ebenfalls ein Ja, habt ihr beide Corona und müsst zum Test.

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Heinrich Hopfmüller: Was Satire nicht darf Von wegen »Steck dazu dein Smartphone in den Mund, bis es piept«. Das Handy gehört auch zum Fiebermessen dahin, wo es sowieso hingehört, nämlich in den Arsch. Und hier steht's, wie's geht: apotheken-...

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