Gegründet 1947 Mittwoch, 24. April 2024, Nr. 96
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 04.04.2020, Seite 15 / Geschichte

Anno … 15. Woche

1945, 6. April: Jugoslawische Partisanen unter dem Befehl von Marschall Tito nehmen Sarajevo ein. Die deutsche Heeresgruppe E zieht sich auf die Südgrenze Österreichs zurück, ein Teil gerät nach der Kapitulation in jugoslawische Gefangenschaft.

1945, 7. April: Da sich die 3. US-Armee dem KZ Buchenwald nähert, lässt die SS das Lager räumen. 28.000 Insassen in Buchenwald und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden in Richtung KZ Dachau, KZ Flossenbürg oder KZ Theresienstadt gebracht. Auf diesen Märschen sterben zwischen 12.000 und 15.000 Menschen.

1945, 9. April: Die deutsche Besatzung im zerstörten Königsberg kapituliert vor den angreifenden Einheiten der 3. Belorussischen Front der Roten Armee.

1945, 9. April: Der Hitler-Attentäter Georg Elser wird auf Befehl Himmlers im KZ Dachau ermordet. Fünf Jahre hatte er in Isolationshaft gesessen. Seine Tat, von der Absicht motiviert, einen neuen Weltkrieg zu verhindern, wird viele Jahre nicht gewürdigt.

1945, 9. April: Nachdem Hitler am 5. April die Hinrichtung aller noch nicht exekutierten Verschwörer des 20. Juli angeordnet hatte, werden der Theologe Dietrich Bonhoeffer, Admiral Wilhelm Canaris, General Hans Oster, der Jurist Karl Sack und der Offizier Ludwig Gehre im KZ Flössenburg in einem kurzen Prozess zum Tode verurteilt und durch den Strang hingerichtet.

1945, 11. April: Die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee erreicht das Konzentrationslager Buchenwald, wo sie 21.000 überlebende Häftlinge vorfindet, die sich selbst befreit hatten. Das KZ Buchenwald ist das erste intakte und nur teilweise geräumte Konzentrationslager, das die Alliierten erreichen. Seit Jahresbeginn sind 14.766 Menschen gestorben, Hunderte sterben noch in den ersten Wochen nach der Befreiung an den Folgen der Haft.

1945, 11. April: Walter Ulbricht ruft die deutsche Bevölkerung in einer Rundfunkansprache aus Moskau auf, sich selbst zu befreien, den Abtransport von Warenlagern zu verhindern sowie die Zerstörung der Infrastruktur zu vereiteln.

1945, 12. April: Ein von Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Reichsführer SS Heinrich Himmler und dem Leiter der Parteikanzlei der NSDAP, Martin Bormann, unterzeichnetes Schreiben befiehlt die Verteidigung der deutschen Städte.

1945, 12. April: US-Präsident Franklin D. Roosevelt erliegt einer Gehirnblutung. Am selben Tag wird sein Stellvertreter Harry S. Truman als sein Nachfolger vereidigt.

Ähnliche:

  • Infolge der Gegenoffensive der sowjetischen Truppen am 16. März ...
    04.04.2020

    Durchbruch an der Ostfront

    Anfang März 1945 begann am Balaton die letzte Großoffensive der Wehrmacht. Der sowjetische Gegenschlag führte zur Befreiung Ungarns am 4. April
  • »Dieser Führer wollte und sollte bewundert, aber auch geliebt we...
    14.08.2017

    Das Volk folgt

    Vorabdruck. Der deutsche Faschismus und die Massen
  • Am 1. Oktober 1946 verkündet das alliierte Militärtribunal die U...
    13.07.2016

    Kein »Gründungsmythos«

    Über die Verfolgung von Nazi- und Kriegsverbrechern in der DDR

Mehr aus: Geschichte