Giffey will Kinder deutscher IS-Anhänger zurückholen
Berlin. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, die Kinder in Syrien festgenommener oder getöteter deutscher IS-Anhänger als Opfer der dschihadistischen Organisation zu betrachten und sie aus den Gefangenenlagern zurückzuholen. »Es ist auch die Verantwortung des Staates, das Wohl dieser Kinder zu sichern«, sagte Giffey der taz (Wochenendausgabe). Es gehe um Kinder, »die viel Leid hinter sich haben, die teilweise erkrankt, verletzt oder unterernährt sind«, sagte die Ministerin. Diese Kinder seien »nicht für die Taten ihrer Eltern verantwortlich, geschweige denn selbst Täter«, sagte sie. »Sie sind Opfer der fanatischen Verblendung ihrer Eltern und des IS.« Nach Angaben des Bundesinnenministers halten sich derzeit mehr als 120 Kinder allein in Lagern in Nordsyrien auf, darunter das Lager Al-Hol. 390 Kinder sind dort nach Angaben des UN-Menschenrechtsrat in diesem Jahr an Unterernährung, Infektionen und anderen Krankheiten gestorben. Im August hatte die Bundesregierung vier Kinder, darunter drei Waisen und ein schwer krankes Baby, aus Al-Hol nach Deutschland gebracht. Die drei Waisen waren in Frankfurt gelandet und wurden dort zunächst vom Jugendamt begutachtet. (AFP/jW)
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