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Aus: Ausgabe vom 21.09.2019, Seite 15 / Geschichte

Anno … 39. Woche

1944, 25. September: Nach einem Erlass Adolf Hitlers wird der »Deutsche Volkssturm« als letzte Reserve zur Verteidigung gegen die im Westen und Osten vorrückenden Verbände der Alliierten aufgestellt. Die schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten Einheiten aus bis dahin nicht zur Wehrmacht eingezogenen »waffenfähigen deutschen Männern« zwischen 16 und 60 Jahren werden zur Verstärkung der Wehrmacht vor allem in Ostpreußen, Pommern, an Oder und Neiße, in Berlin und an der Westfront eingesetzt. Jugendlichen, die sich der Einberufung als Kindersoldaten entziehen, droht die Todesstrafe.

1944, 29. September bis 1. Oktober: Im italienischen Marzabotto im Apennin ermorden Angehörige der 16. SS-Panzergrenadier-Division »Reichsführer SS« im Rahmen einer »Vergeltungsaktion« mehr als 1.800 Bewohnerinnen und Bewohner. Eine effektive Behinderung der Partisanen der »Stella Rossa«, gegen die die SS-Division vorgehen soll, gelingt nicht. Das Massaker reiht sich ein in eine Kette weiterer Kriegsverbrechen deutscher Soldaten in Italien, bei denen bis zum 2. Mai 1945 fast zehntausend Zivilisten und mehr als 40.000 Partisanen getötet werden.

1949, 27. September: Während einer Betriebsfeier der Polizei in Bremerhaven provoziert eine vierzigköpfige Gruppe von Polizisten den demokratisch gesinnten Polizeidirektor mit »Heil Hitler«-Rufen und dem Absingen faschistischer Lieder. Später fahren die Polizisten auf einem Lastwagen, das Horst-Wessel-Lied grölend, durch die Stadt.

1969, 28. September: Bei der Bundestagswahl verliert die Union leicht an Stimmen. CDU/CSU stellen zwar nach wie vor die stärkste Fraktion im Bundestag, der Stimmenzuwachs der SPD reicht aber aus, um die 1966 gebildete Große Koalition zu verlassen und gemeinsam mit der FDP eine Regierung zu bilden. Damit beginnt eine Zeit der sozialliberalen Koalitionen, die erst 1982 endet. Die NPD, deren Einzug in den Bundestag befürchtet worden ist, bleibt bei der Wahl mit 4,3 Prozent unter der Fünfprozenthürde. Die von den demokratischen Linkskräften im Gefolge der Bewegung gegen die Notstandsgesetze gebildete »Aktion Demokratischer Fortschritt«, zu deren Wahl auch die DKP aufgerufen hat, erhält lediglich 0,6 Prozent der Stimmen.

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