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Aus: Ausgabe vom 26.09.2018, Seite 15 / Antifaschismus

Kein Verständnis für »Juden in der AfD«

Berlin. Die geplante Gründung der Gruppierung »Juden in der AfD« stößt in den jüdischen Gemeinden in Deutschland auf Befremden. Die frühere Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, sagte laut Bild vom Dienstag, sie verstehe nicht, wie »jüdische Menschen ihre Mitgliedschaft in einer solchen Partei vor sich selbst rechtfertigen können«. Die Gruppe »Juden in der AfD« soll am 7. Oktober gegründet werden. »Die AfD ist und bleibt eine Partei, in der Antisemiten sich pudelwohl fühlen können«, fügte Knobloch hinzu. Elio Adler vom Berliner Verein »Werte-Initiative« warf der Partei vor, Juden als »Feigenblatt für plumpen AfD-Rassismus« zu benutzen. Die vermeintliche Juden- beziehungsweise Israel-Freundschaft diene »zur Legitimation, um gegen Muslime zu agitieren«. Auch Maram Stern vom Jüdischen Weltkongress warnte davor, dass Juden die AfD legitimieren könnten. »Ich glaube nicht, dass man der AfD einen Koscherstempel geben sollte«, sagte er. (AFP/jW)

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