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Aus: Ausgabe vom 23.05.2015, Seite 16 / Aktion

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Wie junge Welt auch mit Hilfe von Leserinnen und Lesern über den G-7-Gipfel berichten wird
Anti-G-7-Protest auf der diesjährigen Revolutionären 1-Mai-Demon
Anti-G-7-Protest auf der diesjährigen Revolutionären 1-Mai-Demonstration durch den Berliner Bezirk Kreuzberg

Wenn sich die Mächtigen der kapitalistischen Welt am 7. und 8. Juni auf dem bayrischen Schloss Elmau zu ihrem Gipfel treffen, wird die Bevölkerung nicht dabei sein. Der idyllische Flecken in der Nähe Garmisch-Partenkirchens wird zur Zusammenkunft der G7 in eine Hochsicherheitszone verwandelt; kilometerlange Sperrgebiete, Hubschrauberlandeplätze und abgeriegelte Verbindungsstraßen gehören schon jetzt zum Alltag der leidgeprüften Anwohner. Droht ein gigantischer Terroranschlag, sollen gar Bomben geworfen werden?

Nein, die Gefahr geht von kapitalismuskritischen Demonstranten aus. Von Menschen, die einen Zusammenhang zwischen dem sehen, was dort auf dem Schloss ausgeheckt werden wird, und dem, was in vielen Teilen der Welt real geschieht: Drohnen und Bomben gegen Zivilisten, staatlicher Terrorismus gegen die sogenannte dritte Welt. Kurz: Es geht um Imperialismus, der sich nicht mehr so nennt, aber in vielem ganz der alte geblieben ist. Dabei stört die Bevölkerung – so, wie das schon 2007 in Heiligendamm der Fall war, als die erlauchte Gruppe der Herrschenden sich noch G8 nannte.

Wenn die Macht sich hinter Stacheldraht verbarrikadiert, um ungestört zu sein, ist die junge Welt dabei. Nicht im Schloss, nicht am Buffet, nicht in den Sitzungsräumen, sondern draußen und davor; dort, wo die Demonstranten sind. Um wachsam zu sein, wenn aus friedlichen Protestierenden »Terroristen« gemacht werden sollen.

Die junge Welt wird den Gipfel mit einer Sonderberichterstattung begleiten. Redakteure, Journalisten und Mitarbeiter des Verlages 8. Mai reisen dazu in die Region. Wir berichten von den Protesten in München und Garmisch-Partenkirchen, vom Tagungsort Elmau, aber auch aus der Region, die von den Sicherheitsmaßnahmen betroffen ist. Und wir behalten die Polizei im Auge, wie bereits beim G-8-Gipfel in Heiligendamm. Unsere Zeitung, das tägliche Nein zum Krieg, wird in den Protestcamps und auf den Demonstrationen erhältlich sein. Das Motto unserer Aktion: Die Herrschaften, die die Welt regieren wollen, gehören nicht ins Schloss, sondern hinter Schloss und Riegel. Der dazugehörige Aufkleber liegt am kommenden Samstag der jungen Welt bei – und kann ab Donnerstag auch in der Ladengalerie abgeholt werden.

Leserinnen und Leser, die bei den Aktionen vor Ort sind, können uns dabei wie beim Gipfel in Heiligendamm 2007 mit ihren Beobachtungen unterstützen: Wenn sich die Polizei wie damals anschickt, die Grundrechte außer Kraft zu setzen, wenn ungewöhnliche Kolonnen von Militärfahrzeugen auftauchen, wenn Provokateure erkennbar sind und Demonstranten in Käfige gesperrt werden, kann man sich über die speziell zu diesem Anlass eingerichtete G-7-Hotline (030/53 63 55-77) an die junge Welt wenden. Sie wird ab Freitag kommender Woche von neun bis 20 Uhr erreichbar sein, auch am Samstag und Sonntag. Informationen können zudem per E-Mail (redaktion@jungewelt.de) oder per Brief (Verlag 8. Mai GmbH, Torstraße 6, 10119 Berlin) weitergereicht werden. Zugriff zu unserer Berichterstattung im Internet erhalten Sie am schnellsten durch den Link www.jungewelt.de/G7.

Redaktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren. Denn nicht allen lernen die junge Welt kennen, da durch die Beobachtung die Werbung eingeschränkt wird.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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