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Aus: Ausgabe vom 17.04.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

IBM setzt auf Tagelöhner

Mit einer neuen Strategie, die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen in großem Maßstab zur Profitmaximierung einzusetzen, beschäftigt sich Tomasz Konicz im gewerkschaftlichen Online-Debattenmagazin Gegenblende. Anfang Februar hatten Pressemeldungen über geplante Stellenstreichungen bei IBM-Deutschland die Belegschaft des IT-Unternehmens in Aufregung versetzt. Bis zu 8000 der rund 20000 in Deutschland beschäftigten IBM-Beschäftigten würden in den nächsten Jahren ihren Arbeitsplatz verlieren, ließen Spitzenmanager gegenüber dem Handelsblatt durchsickern. IBM-Deutschland werde nun zu einem Experimentierfeld für neuartige Organisationsformen der Lohnarbeit in der IT-Branche, schreibt Konicz. Das von der Konzernführung »liquid« (»flüssig«) getaufte neue Organisationsmodell sehe eine umfangreiche Flexibilisierung der Arbeitsabläufe vor. IBM wolle künftig Softwareprojekte auf eigenen Internetportalen ausschreiben, bei denen sich zertifizierte freie Softwareentwickler bewerben könnten. Dem Bericht zufolge sollen dort aber auch die derzeit noch fest angestellten IBM-Mitarbeiter um neue Aufträge »mitbieten«. Offenbar handelt es sich dabei um ein Pilotprojekt: Sollte das »Liquid-Konzept« in Deutschland erfolgreich sein, werde es konzernweit umgesetzt.

(jW)

www.gegenblende.de

Fortschritte bei Chinas Arbeitern

Die Volksrepublik China ist auf dem Weg, den Status eines Billiglohnlandes zu überwinden. Ein wesentlicher Grund dafür ist die gestiegene Kampfbereitschaft einer neuen Generation von Wanderarbeitern, die es schafft, sich punktuell mit Teilen der werktätigen Intelligenz zu verbünden. Das österreichische Nachrichtenmagazin Profil widmet dieser Entwicklung in seiner aktuellen Ausgabe eine mehrseitige (auch online verfügbare) Story. Bis 2014 soll die Zahl der Wanderarbeiter in China auf 255 Millionen steigen. »Der Allchinesische Gewerkschaftsbund legt großen Wert auf ihr Wohlergehen«, zitiert der Report dessen Vorsitzenden Wang Zhaoguo. Bis 2013 sollen in 90 Prozent der Betriebe Kollektivverhandlungen angestrebt werden – allerdings ohne Arbeitskämpfe. »Ich kenne keine zweite Gewerkschaft auf der Welt, die offen gegen Streiks ist«, so der renommierte Arbeitsrechtsprofessor Kai Chang vom Institut für Sozialforschung der Universität Peking. »In der Provinz Guangdong gab es in einem einzigen Sommer mehr als 100 Streiks. Keiner davon war von der Gewerkschaft organisiert, alle kamen von den Arbeitern.«


(jW)

www.profil.at

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