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Aus: Ausgabe vom 10.03.2010, Seite 5 / Inland

Sexualmißbrauch: Weitere Fälle

Limburg. Im Bereich des Bistums Limburg sind weitere Verdachtsfälle auf sexuellen Mißbrauch von Kindern bekanntgeworden. Der Mißbrauchsbeauftragte des Bistums untersuche derzeit Verdachtsfälle »gegen fünf weitere Priester und kirchliche Mitarbeiter«, teilte das Bischöfliche Ordinariat am Dienstag mit. In der vergangenen Woche hatte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bereits von fünf verdächtigen Priestern berichtet.

Unterdessen hat Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dazu aufgerufen, in Fällen, die rechtlich verjährt sind, Opfer freiwillig zu entschädigen. Skeptisch äußerte sie sich zum von Familienministerin Kristina Schröder und Bildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) einberufenen Runden Tisch Kindesmißbrauch. Die konkrete Aufarbeitung der Mißbrauchsfälle der katholischen Kirche gehöre in den Vordergrund, sagte sie der Passauer Neuen Presse. Scharfe Kritik übte die Initiative Kirche von unten (IKvu). »Die Vermischung von Tatkontexten ist ein unverschämtes Ablenkungsmanöver zugunsten der Bischöfe«, erklärte IKvu-Geschäftsführer Bernd Hans Göhrig mit Blick auf das breite Teilnehmerfeld des Runden Tischs. (ddp/AFP/jW)