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Aus: Ausgabe vom 25.07.2009, Seite 16 / Aktion

Lektion 5: Revolution

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Revolution, die (w., spätlateinisch »Umdrehung«, »Umwälzung «) ist die grundlegende Veränderung der Produktionsverhältnisse einer Gesellschaft und der Übergang der Staatsmacht von einer Klasse an eine andere. Juristischer Ausdruck einer R. sind Enteignung und Neuverteilung von Grund und Boden sowie von Produktionsmitteln. Analoges gilt für eine Konterrevolution wie 1989/90 in der DDR, die zur Wiedereinrichtung mittelalterlichen (Adel) und kapitalistischen (westdeutsche Schnäppchenjäger) Eigentums führte.

In Deutschland gab es wenig R.n, dafür jede Menge Konterrevolutionen. Über R.n wird hierzulande ungern gesprochen, außer in der Reklameindustrie: Als »behutsame R.« bezeichnete z. B. Die Welt am Donnerstag die Veränderung der Garderobenfarbe für die Schließerinnen der Bayreuther Festspiele von Blau zu Lila. Sehr populär sind durchgängig die »sanfte R.«, womit der Rücktritt der DDR-Regierung 1989 gemeint ist, oder die »sexuelle R.«, die in bundesdeutschen Betten stattgefunden haben soll. Außerdem gibt es laufend R.n das Alphabet entlang von Autos und Alkohol bis zu Zigaretten.

Zu den erfolgreichen R.n zählt die kubanische, die vor 50 Jahren siegte, und sich trotz US-Aggression behauptet. Vor 30 Jahren fand in Nicaragua die Revolution der Sandinisten statt, die sich aber nach einem von den USA finanzierten Bürgerkrieg zurückzogen. Lenin war der Meinung: »Eine Revolution ist nur dann etwas wert, wenn sie sich zu verteidigen versteht...« (Lenin Werke: Band 28, Seite 115), was ihm und allen R.n besonders übel genommen wird. (asc)

Literatur aus dem jW-Shop:
  • Rühle, Otto: 1848 Revolution in Deutschland; Nachdruck der Originalausgabe von 1927 (1998)
  • Charlamenko, Jelena und Alexander: Revolution und Konterrevolution in Rußland (2001)
  • Hinzer, Alfred W.: Oktober 1917 (o. J.)
  • Haule, Eva: Die Revolution sind wir alle (2009)
  • Holm, Andrej (Hg.): Revolution als Prozeß (2007)

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