Leserbrief zum Artikel Konflikt im Donbass: Krieg und Nervenkrieg
vom 07.04.2021:
Wichtiger Dominostein
Neue Unruhe rund um die Ukraine – aber ein wichtiger Dominostein fehlt bislang. Im Januar kam ja in den USA ein Präsident an die Macht, der dem militärisch-industriellen Komplex näher steht als der gern gehasste Trump – das Kriegsrisiko könnte also weltweit gestiegen sein. Wenige Wochen später setzte Präsident Selenskij via Dekret eine »staatliche Strategie zur Deokkupierung und Reintegration der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol« in Kraft – militärische Mittel gehören explizit dazu (hierzulande kaum erwähnt, etwa Berliner Zeitung, 6.4.2021). Dass Russland seitdem mit neuen Kämpfen an seiner Westgrenze und rund um die Krim rechnen muss, ist offensichtlich, seine Truppenbewegungen also mehr als naheliegend. Sollte das westliche Zündeln in und mit der Ukraine eskalieren, wäre Mitteleuropa in Nullkommanix potentielles Schlachtfeld. Die USA indes wären – bis auf einige Soldaten – in weiter Ferne. Übrigens: Ein bilateraler Vertrag von 1997 garantierte den Verbleib der russischen Schwarzmeerflotte im Krimhafen Sewastopol bis 2017. Diese Pacht wurde 2010 vom damaligen ukrainischen Parlament gegen verbilligte Gaslieferungen bis 2042 verlängert (Wikipedia).