Leserbrief zum Artikel Identitätspolitik: Kult der Differenz
vom 11.03.2021:
»Magisches Denken«
Wie lesenswert, was Götz Eisenberg über den verheerenden Kult der Linken schreibt, sich in Grüppchen aufzuspalten und damit gesamtgesellschaftlich wirkungslos zu werden. Es ist tragisch, wenn sie sich »immer wieder auf Nebenkriegsschauplätze« locken lassen, um dort unendlich »viele kognitive und emotionale Energien (absolut wirkungslos zu) verschwenden«. Statt das Gemeinsame zu betonen, aus dem Aktion entstehen könnte, werden »eigene Leidenserfahrungen« von Gruppen und Grüppchen überbetont, was dann »gemeinsames Handeln kaum noch möglich« macht. Die Gegner gesellschaftlicher Veränderungen quittieren das mit Beifall., sichert ihnen das »Teile und herrsche« doch das Überleben. Bei den potentiellen Bündnispartnern entsteht eher Kopfschütteln. Das nicht wahrzunehmen, dazu braucht es wahrlich »magisches Denken«, wie Götz Eisenberg richtig schreibt: den Glauben, eine »Sache selbst verschwände, wenn man sie (nur) anders nennt«.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 11.03.2021.