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Leserbrief zum Artikel Pandemiebekämpfung: Kopfschmerzen wegen »Sputnik V« vom 19.02.2021:

Tödliche Ränkespiele

Als Mitte August 2020 Russland die Nachricht verkündete, dass es den ersten Impfstoff gegen Covid-19, der inzwischen an zahlreichen Freiwilligen, darunter auch einer Tochter von Putin, die an dieser Impfstoffentwicklung mitgearbeitet hat, entwickelt und zugelassen hat, reagierte der Westen mit Distanz und Misstrauen, dass dieser Impfstoff bestimmt nicht sicher sein könne, wenn er so schnell entwickelt und noch nicht klinisch geprüft sei, nach der Devise: »Es kann nicht sein, was nicht sein darf.« Im Oktober 2020 hat Russland auch die klinische Prüfung des Impfstoffs erfolgreich abgeschlossen, mit dem Ergebnis, der Impfstoff sei sicher mit einer Effizienz von circa 92 Prozent und einer Schutzwirkung von zwei Jahren. Außerdem hat Russland verkündet, dass dieser Impfstoff für alle Länder der Welt zu einem günstigen Preis (knapp unter zehn US-Dollar pro Spritze) zugänglich sei. Darüber hinaus kann jedes Land auch die Lizenz des Impfstoffs erwerben und ihn im eigenen Land produzieren, was noch preisgünstiger wäre.
Die EU und andere westlichen Länder blieben nach wie vor skeptisch gegenüber diesem Angebot, das inzwischen viele Leben hätte retten können. Sie warteten lieber auf einen westlichen Impfstoff, weil die westliche Dominanz in der Wissenschaft nicht in Frage gestellt werden darf. Dabei mussten die gleichen Entscheidungsträger im Westen sehr gut wissen, dass Russland eine alte Tradition in der Impfstoffentwicklung hat, schon Katharina die Große profitierte von einem damaligen Impfprogramm gegen die Pocken.
Schließlich kamen kurz vor Weihnachten 2020 die westlichen Impfstoffe auf den Markt, mit übereilten und unter Druck der EU- Politik erlangten Notzulassungen. Die Skepsis der Bevölkerung in die Sicherheit dieser Impfstoffe ist nachvollziehbar: Es handelt sich um eine neue genetische Nanotechnologie, die mindestens zehn Jahre Überprüfung benötigt. Die bereits in den ersten Wochen registrierten schweren Nebenwirkungen auf den geimpften Personen, unter anderem Todesfälle, bestätigen diese Skepsis.
»Sputnik V« wurde dagegen auf erprobte Weise entwickelt, vor dem Hintergrund einer 40jährigen Erfahrung in Russland mit anderen Impfstoffen wie z. B. gegen Ebola, HIV, MERS etc. Inzwischen praktizieren über 20 Länder der Welt die Anwendung von »Sputnik V«, ohne schwere Nebenwirkungen. Die Angaben in dem bekannten medizinischen Zeitschrift Lancet bestätigen die russischen Angaben über den Impfstoff.
Frau von der Leyen blockiert nach wie vor mit unsachlichen Anmerkungen und Forderungen die von Russland beantragte Zulassung dieses Impfstoffes. Die Reaktion der Bevölkerung auf diese deutsche Vorgehensweise, auch aus den Reihen der betroffenen Ärzte, sieht entsprechend aus:
– Der Umgang mit dem Impfstoff ist verantwortungslos und dilettantisch;
– Die geopolitischen Spiele der deutschen Politik, nun mit der Coronaimpfung, bedrohen unser Leben. Das Vertrauen in die Politik ist endgültig dahin.
Olivera Götz
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.02.2021.
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