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Leserbrief zum Artikel Die feinen Unterschiede: Bourdieu und mein Vater vom 01.08.2020:

Absurde Unterschiede

Dem Autor Ingar Solty einen großen Dank im Verbund mit der Gewissheit, dass die jW hierbei den Unterschied macht. Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer hatten schon auf den Verdienst des Unrechtsstaates beim Bruch des Bildungsprivilegs hingewiesen, aber es passt wohl einfach zum Konkurrenzsystem. Erstaunlicherweise bleibt eine rasche regelrechte Metamorphose bei nicht wenigen Zeitgenossen mit DDR-Sozialisation zu beobachten. Standesdünkel und Abgrenzung werden nach 30 Jahren Haifischbecken bereits wieder vererbt … Dem tradierten »Oben und Unten" (»Gab es doch immer«) beugt man sich mehrheitlich bereitwillig, oft in der trügerischen Hoffnung auf den eigenen »Aufstieg«. Die einstige besondere Förderung der Nachkommen von Arbeitern bis hin zur ABF wird heute gern von »Aufarbeitern« lächelnd mit der eingetretenen "Pleite" des Gesellschaftsmodells abgetan. Da aber die Unterschiede ins Absurde weiter wachsen, sich die Ignoranz zum Leben-und-Leben-Lassen ausweitet, drohen Entwicklungen, die auch der Oberschicht künftig Sorgen bereiten können.
Richard Jawurek, Markkleeberg
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.08.2020.
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