Leserbrief zum Artikel Geschichte der DDR: Zwischen Routine und Resignation
vom 28.02.2019:
Widersacher ausgeschaltet
Die imperialistische Übermacht auf dieser Welt verfolgt mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln einschließlich militärischer Gewalt seit jeher das Ziel, alle sozialistischen Bestrebungen im Keim zu ersticken. In Europa ist es geglückt, hier hat die imperialistische Welt auf lange Sicht keine ernsthaften sozialistisch ausgerichteten Widersacher mehr. Auf dem amerikanischen Kontinent ist Kuba das einzige Land, sozusagen noch vor der Haustür des imperialistischen Weltgendarms, das allen Intrigen, Embargos, Wirtschaftsblockaden und sogar militärischen Überfällen (Schweinebucht) 60 Jahre lang standgehalten hat. Über das sozialistische Pflänzchen Venezuela wird zur Zeit durch die USA und ihren weltweiten Verbündeten Gift und Galle ausgeschüttet, um seinen begonnenen Weg im Keim zu ersticken. Wieder putscht die USA, wie in der Vergangenheit in so vielen anderen Staaten mit Erfolg praktiziert. Da ist es schon eine politische Wunderwaffe, wenn dieser alternative Informationskanal Telesur Wahrheiten und sozialistische Alternativen gegenüber der imperialistischen Raubtierpolitik der Bevölkerung Südamerikas und der Karibik vermittelt. Natürlich setzt das imperialistische Amerika alles daran, auch diese Stimme mundtot zu machen. Es ist ihnen doch seit Jahrzehnten aus eigenen Erfahrungen bekannt, weil selbst täglich praktiziert, dass Medien mit gezielten Informationen die verschiedenen Bevölkerungsschichten für eigene Ziele binden kann. Das ist auch der Grund für ihre diesbezügliche Kampagne und gleichzeitig Aufgabenstellung an die Opposition in der Bolivarischen Republik Venezuela, diesen fortschrittlichen Informationskanal zum Schweigen zu bringen. Helfen wir mit, dass in diesem Kampf der Fortschritt und der sozialistische Weg Venezuelas den Sieg davon tragen. Auch dazu ist internationale Solidarität von großer Bedeutung.
Leider hat die Partei Die Linke auf ihrem Europaparteitag in Bonn in dieser Beziehung eine schäbige Haltung an den Tag gelegt. Augenblicklich lässt sich nicht erkennen, wie weit links diese Partei eigentlich noch steht. Einen für diese Partei vorgezeichneten Weg hatte einst der zweite Parteivorsitzende Lothar Bisky schon in der Öffentlichkeit kundgetan, als er sagte: »Unser (der Partei) größter Klotz am Bein sind immer noch die alten SED-Mitglieder.« Das war wohl Ausdruck für die neue Richtung der Partei. Dieser verhängnisvolle Weg offenbart sich immer mehr. Und sie haben nicht unwesentliche Helfershelfer.
In derselben Tagesausgabe der jW wird die Arbeit des ehemaligen SED-Politbüros eingehend durchleuchtet und ihm ein mehr oder weniger mangelhaftes Attest bescheinigt. Nicht dass ich Fehler und Mängel in dessen täglicher Führungsarbeit oder dem ausgeübten Führungsstil bagatellisieren oder schönreden will, aber es ist doch schon merkwürdig, wenn in einer linken Zeitung der Leser so bewusst irregeführt wird. Wenn es sich bei Herrn Jörg Roesler als Verfasser dieses Artikels auf der Themaseite um einen Wirtschaftshistoriker handelt, ist es doch fragwürdig ob es ihm in seiner Niederschrift wirklich um die Wahrheit ging oder um eine weitere Diskriminierung der DDR und ihrer Führungsriege. Es ist doch eines Wirtschaftshistorikers eigentlich gar nicht würdig, wenn er das politische Geschehen im DDR-Alltag von der internationalen politischen Lage abkoppelt. Wir alle kennen zur Genüge den brutalen Wirtschaftskrieg der USA und ihrer Verbündeten gegenüber Kuba und nun auch Venezuela, dem war die DDR auch 40 Jahre ausgesetzt, nur mit dem Unterschied das unser »Gegenspieler« in diesem Wirtschaftskrieg ein Teil der deutschen Nation war, jener Staat, der uns in sein Hoheitsgebiet einverleiben wollte und einerseits gesponsert durch den Marshallplan sein Wirtschaftswunder aller Welt präsentieren konnte und andererseits seinen erbarmungslosen Wirtschaftskrieg gegen die DDR auf allen Gebieten immer erbarmungsloser führte. Als einst Ludwig Erhard von Adenauer das Bundeskanzleramt übernahm sagte er in seiner Antrittsrede: »Diese DDR politisch zu vernichten wird uns nicht gelingen, wir können deren Sozialpolitik nicht beikommen, aber wir können diesen Staat ökonomisch niederringen und das werden wir in Zukunft in Angriff nehmen.« Was hatte die DDR außer Braunkohle für Rohstofflagerstätten? Wir waren von Anfang an auf einen umfangreichen Handel angewiesen. Und so ist es doch auch sehr eigenartig, dass ein Wirtschaftshistoriker keine Möglichkeit nutzte, diesen bundesdeutschen und international geführten ökonomischen Krieg in Zahlen zu setzen, nachzuweisen, welchen Schaden die DDR in ihrem 40jährigen Bestehen dadurch erlitten hat. Welchem Preisdruck sie ausgesetzt war, der DDR ging es damals nahezu wie dem heutigen Bangladesch. Dazu kamen Wirtschaftsblockaden, Embargos, oft mussten wir das Fahrrad ein zweites Mal erfinden, auch besondere Rohstoffe wurden uns einfach vorenthalten. Man darf dieses Ineinandergreifen ökonomischer Prozesse nicht einfach ignorieren und schon gar nicht die Schuld für wirtschaftliche Miseren nur einer Seite in die Schuhe schieben. Andererseits ist in diesem Artikel auch ein gravierender Fehler eingearbeitet, allerdings auch zum Schaden der DDR. Es heißt auf Seite 13 im zweiten Abschnitt: »Angesichts der hohen Verschuldung der DDR ...« Das ist eine glatte Lüge. Die bundesdeutsche Finanzbehörde (das ist überall nachzulesen), hat in ihrem ökonomischen Abschlussbericht zur DDR festgestellt, »dass im Ergebnis lediglich im NSW 14 Milliarden Auslandsschulden vorliegen …« Zum Vergleich hatte Westberlin einen Schuldenberg von 56 Milliarden angehäuft. Diesbezüglich ist wohl die Aussage »hohe Verschuldung« eine falsche Interpretation. Man kann zur DDR und zum Sozialismus stehen, wie man will, Unwahrheiten über diese 40 Jahre sozialistischen Aufbaus sollte man denn doch ehrenhalber der neoliberalen Presse überlassen. Es geht ja wohl auch um die Leistungen der 17 Millionen ehemaligen DDR-Bürger.
Leider hat die Partei Die Linke auf ihrem Europaparteitag in Bonn in dieser Beziehung eine schäbige Haltung an den Tag gelegt. Augenblicklich lässt sich nicht erkennen, wie weit links diese Partei eigentlich noch steht. Einen für diese Partei vorgezeichneten Weg hatte einst der zweite Parteivorsitzende Lothar Bisky schon in der Öffentlichkeit kundgetan, als er sagte: »Unser (der Partei) größter Klotz am Bein sind immer noch die alten SED-Mitglieder.« Das war wohl Ausdruck für die neue Richtung der Partei. Dieser verhängnisvolle Weg offenbart sich immer mehr. Und sie haben nicht unwesentliche Helfershelfer.
In derselben Tagesausgabe der jW wird die Arbeit des ehemaligen SED-Politbüros eingehend durchleuchtet und ihm ein mehr oder weniger mangelhaftes Attest bescheinigt. Nicht dass ich Fehler und Mängel in dessen täglicher Führungsarbeit oder dem ausgeübten Führungsstil bagatellisieren oder schönreden will, aber es ist doch schon merkwürdig, wenn in einer linken Zeitung der Leser so bewusst irregeführt wird. Wenn es sich bei Herrn Jörg Roesler als Verfasser dieses Artikels auf der Themaseite um einen Wirtschaftshistoriker handelt, ist es doch fragwürdig ob es ihm in seiner Niederschrift wirklich um die Wahrheit ging oder um eine weitere Diskriminierung der DDR und ihrer Führungsriege. Es ist doch eines Wirtschaftshistorikers eigentlich gar nicht würdig, wenn er das politische Geschehen im DDR-Alltag von der internationalen politischen Lage abkoppelt. Wir alle kennen zur Genüge den brutalen Wirtschaftskrieg der USA und ihrer Verbündeten gegenüber Kuba und nun auch Venezuela, dem war die DDR auch 40 Jahre ausgesetzt, nur mit dem Unterschied das unser »Gegenspieler« in diesem Wirtschaftskrieg ein Teil der deutschen Nation war, jener Staat, der uns in sein Hoheitsgebiet einverleiben wollte und einerseits gesponsert durch den Marshallplan sein Wirtschaftswunder aller Welt präsentieren konnte und andererseits seinen erbarmungslosen Wirtschaftskrieg gegen die DDR auf allen Gebieten immer erbarmungsloser führte. Als einst Ludwig Erhard von Adenauer das Bundeskanzleramt übernahm sagte er in seiner Antrittsrede: »Diese DDR politisch zu vernichten wird uns nicht gelingen, wir können deren Sozialpolitik nicht beikommen, aber wir können diesen Staat ökonomisch niederringen und das werden wir in Zukunft in Angriff nehmen.« Was hatte die DDR außer Braunkohle für Rohstofflagerstätten? Wir waren von Anfang an auf einen umfangreichen Handel angewiesen. Und so ist es doch auch sehr eigenartig, dass ein Wirtschaftshistoriker keine Möglichkeit nutzte, diesen bundesdeutschen und international geführten ökonomischen Krieg in Zahlen zu setzen, nachzuweisen, welchen Schaden die DDR in ihrem 40jährigen Bestehen dadurch erlitten hat. Welchem Preisdruck sie ausgesetzt war, der DDR ging es damals nahezu wie dem heutigen Bangladesch. Dazu kamen Wirtschaftsblockaden, Embargos, oft mussten wir das Fahrrad ein zweites Mal erfinden, auch besondere Rohstoffe wurden uns einfach vorenthalten. Man darf dieses Ineinandergreifen ökonomischer Prozesse nicht einfach ignorieren und schon gar nicht die Schuld für wirtschaftliche Miseren nur einer Seite in die Schuhe schieben. Andererseits ist in diesem Artikel auch ein gravierender Fehler eingearbeitet, allerdings auch zum Schaden der DDR. Es heißt auf Seite 13 im zweiten Abschnitt: »Angesichts der hohen Verschuldung der DDR ...« Das ist eine glatte Lüge. Die bundesdeutsche Finanzbehörde (das ist überall nachzulesen), hat in ihrem ökonomischen Abschlussbericht zur DDR festgestellt, »dass im Ergebnis lediglich im NSW 14 Milliarden Auslandsschulden vorliegen …« Zum Vergleich hatte Westberlin einen Schuldenberg von 56 Milliarden angehäuft. Diesbezüglich ist wohl die Aussage »hohe Verschuldung« eine falsche Interpretation. Man kann zur DDR und zum Sozialismus stehen, wie man will, Unwahrheiten über diese 40 Jahre sozialistischen Aufbaus sollte man denn doch ehrenhalber der neoliberalen Presse überlassen. Es geht ja wohl auch um die Leistungen der 17 Millionen ehemaligen DDR-Bürger.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 05.03.2019.