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Leserbrief zum Artikel Klassiker: »Für mich ist Noske eine präfaschistische Figur« vom 12.01.2019:

Wer hat uns verraten

Ein hochinteressantes und sehr informatives Interview! Es fing ja schon damit an, dass die SPD im Jahre 1914 den Kriegskrediten für den Ersten Weltkrieg zustimmte. Seitdem ist die Partei aus ihrem Schlamassel nicht mehr herausgekommen. Dass die SPD-Führung mit drinhing, was den Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht anbetrifft, ist beinahe unglaublich, aber diese Aufklärung haben wir Herrn Gietinger zu verdanken! Erschreckend, was Anpassung und Parteikarriere mit Menschen machen kann. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Parteien. Bis heute. Robert Michels scheint mit seiner These »Das eherne Gesetz der Oligarchie« recht gehabt zu haben (in: »Zur Soziologie des Parteienwesens«, 1910). Diese These besagt, dass jede größere Gruppierung, sprich Partei, Menschentypen hervorbringt, die sich von der Basis abheben und vorwiegend im Eigeninteresse handeln. Anders ist es nicht zu erklären, dass eine solch revolutionäre, sozialistische und basisdemokratisch organisierte Partei, wie sie die SPD in ihren Anfängen war, sich als derart präfaschistisch entpuppen konnte. Kein Wunder, auch heute, dass das Misstrauen gegenüber den Eliten immer mehr zunimmt und soziale Bewegungen nährt, von rechts und von links! Revolutionäre Morgenröte liegt in der Luft: Wenn wir jetzt das Feld den Rechten überlassen, ist der Faschismus nicht mehr weit!
Charlotte Ullmann
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