Leserbrief zum Artikel 100 Jahre Ende des 1. Weltkriegs: Kriegstreiber feiern Frieden
vom 12.11.2018:
Falscher Kurs
Kommentar jW:
Dazu schrieb Cornelia Praetorius:
Das Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs in Paris kommentiert Prof. Putensen so, dass er meint, die Ergriffenheit mimten E. Macron, A. Merkel, D. Trump und Wl. Putin, und er bezeichnet die ganze Feierlichkeit als ein diplomatisches Schmierentheater, da die meisten der 70 Staatsoberhäupter offensichtlich wieder kriegsbereit seien. Will er damit sagen, dass Russland im Kampf gegen den »Islamischen Staat« Kriegslüsternheit zeigt oder dass es Syrien angegriffen hat, oder gar, dass es bereit ist, die NATO anzugreifen? Ich hätte von einem Professor erwartet, dass er mehr Geschichtskenntnis und geopolitische Wahrnehmung hat, als dass er vergessen könnte, dass seit der Revolution 1917 weder die UdSSR noch heute Russland je Aggressionskriege geführt haben. Von den vier Aliierten im Zweiten Weltkrieg war tatsächlich nur die UdSSR antifaschistisch und damit antiimperialistisch, und auch kürzlich wurde noch einmal von der Sprecherin der russischen Regierungspartei betont, dass Russland antifaschistisch sei. Insofern verbietet es sich, dieses in einem Atemzug mit den imperialistischen alten Kolonialmächten zu nennen.