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Leserbrief zum Artikel 100 Jahre Ende des 1. Weltkriegs: Kriegstreiber feiern Frieden vom 12.11.2018:

Abrüsten statt aufrüsten

Bis zum Erbrechen hören und lesen wir in diesen Tagen die salbungsvollen Worte aus Paris gegen »Isolationismus und Nationalismus«, als seien das die Ursachen des Ersten oder gar auch des Zweiten Weltkrieges gewesen. Am Anfang beider Kriege standen aber doch hochgerüstete Militärblöcke! 1914 die »Mittelmächte«, das Deutsche Kaiserreich und die Habsburger-Monarchie Österreich-Ungarn, denen sich bald Bulgarien und die Türkei anschlossen, und auf der Gegenseite die Entente, das Bündnis der Französischen Republik mit dem Russischen Zarenreich und der Monarchie Großbritannien; im Zweiten Weltkrieg standen sich 1939, im »Antikominternpakt« vereint, die faschistischen Staaten Deutschland und Italien sowie Ungarn und andererseits die »westlichen Demokratien« Frankreich und Großbritannien gegenüber – also keine Spur von »Isolationismus« und »Nationalismus«.
Um es auf den Punkt zu bringen: »Europa« ist heute keineswegs friedlich vereint und kann das nicht sein, solange der USA-geführten NATO, dem aktuell gefährlichsten Militärblock, der sich immer weiter nach Osten (Ukraine!) und Südosten (Georgien!) vorschiebt, ein abwehrbereites Bündnis von Russland und Belarus, mit China im Hintergrund, gegenübersteht. »Frieden!« ist nur ein schönes Wort, wenn anschließend über gemeinsame Rüstungsanstrengungen von NATO und EU geredet wird! Deshalb muss unsere Heimat Deutschland, um zu überleben, raus aus der NATO und die NATO, vor allem alle US-Stützpunkte, raus aus Deutschland! Auf die von linken Illusionisten angestrebte Selbstauflösung der NATO kann man keinesfalls warten! Sie proben munter drauf los den Ernstfall – in Nordnorwegen, in der West- und Südukraine und in Georgien! Abrüsten statt aufrüsten! Deutschland muss vorangehen!
Volker Wirth, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 14.11.2018.
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