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Leserbrief zum Artikel 25 Jahre Tafeln: In der Armutsindustrie vom 21.02.2018:

Flaschenpfand als Rentenersatz

Recht hat Jochen Brühl, Vorsitzender des Dachverbandes Tafel Deutschland, wenn er feststellt: »Die Tafeln sind ein Seismograph für Entwicklungen in der Gesellschaft.« Jeder, der in Bremen oder beispielsweise Berlin mit offenen Augen durchs Leben geht, kann sehen, wie die Menschenschlangen bei den Tafeln über die Jahre seit 2005 (Beginn Hartz-IV!) immer länger wurden. Auch in Bremen sind Aufnahmestopps für neue Tafel-Kunden bekannt, wenn die Zahl der Hilfesuchenden bei einer Ausgabestelle zu groß ist. Die Spenden aus den Lebensmittelfilialen gehen zurück. Insofern sind Großspenden von Herstellern sicher willkommen. Weihnachtsmänner von Markenherstellern schmecken schließlich auch im neuen Jahr, oder? Unsere Gesellschaft muss sich allerdings ernsthaft fragen, ob es mit der Menschenwürde vereinbar ist, dass beispielsweise Rentner, die ein ganzes Berufsleben gearbeitet haben, heute von einer kleinen Rente und Grundsicherung im Alter leben müssen. Sollen diese ihren schmalen Obolus zum Überleben durch Pfandflaschen- und -dosensammeln aufbessern?
Klaus Jürgen Lewin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 24.02.2018.
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