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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel SED-SPD-Papier: Um des Friedens willen vom 26.08.2017:

Ideologisches Armutszeugnis

Liest man die Schilderungen von Egon Krenz, gewinnt man den Eindruck, ohne dieses Dokument wäre der dritte Weltkrieg sicher gewesen. Die SED ging hierbei deutlich weiter, als es zur reinen Friedenssicherung nötig gewesen wäre. Immerhin bekennt sie sich in diesem Machwerk zur expliziten Anerkennung des kapitalistischen Systems, zu Illusionen über die Friedensfähigkeit des Imperialismus, zur Annahme, es gebe »gemeinsame Interessen beider Systeme«, und zur »Zusammenarbeit der gesellschaftlichen Systeme«. Keine Frage, Frieden ist ein hohes Gut –, doch er wird sicher nicht durch Kapitulation vor dem Imperialismus gesichert. Es stimmt, der Atomkrieg zwischen sozialistischem und imperialistischem Lager droht jetzt nicht mehr – weil das sozialistische Lager sich selbst abgeschafft hat ... Wenn Herr Krenz sich für dieses Dokument nicht schämt, so ist das seine Sache (aber ihm zufolge wurde Gorbatschow ja auch erst 1991 Sozialdemokrat) (...).
Ralph Petroff
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
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    Was die SPD ist, wissen wir seit 1914 bzw. 1918–1922. Sie ist eine zuverlässige politische Krücke für die großen Rüstungs- und Finanzkonzerne. Von Zeit zu Zeit ist sie flexibel. Mit Notstandsgesetzen,...
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  • Maßlose Selbstüberschätzung

    Also so ganz ernst nehmen kann man Egon Krenz nicht. Da stilisiert er das Dialogpapier in ungeahnte Höhen, als hätte es einen Krieg verhindert. Aber nicht die beiden deutschen Staaten, geschweige denn...
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