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Neuerscheinung

Gegenkultur in Galerie und Stream

Susann Witt-Stahl und Arnold Schölzel stellen Bandera-Buch vor
Von jW-Maigalerie
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Ein Symbolbild. Demonstration zum 112. Geburtstag von Stepan Bandera am 1. Januar 2021 in Kiew.

Im Verlag 8. Mai erscheint die Tageszeitung junge Welt – aber nicht nur. Zwar können Veranstaltungen und das Buchgeschäft schon kräftemäßig nicht Schwerpunkte sein, aber das Buch »Der Bandera-Komplex. Der ukrainische Faschismus – Geschichte, Funktion, Netzwerke«, herausgegeben von Susann Witt-Stahl, der langjährigen Chefredakteurin der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus, wäre ohne das Engagement des Verlages wohl nie erschienen. Die erste Auflage war bereits innerhalb eines knappen Monats restlos ausverkauft. Die zweite Auflage wird noch im Dezember ausgeliefert. Selbstverständlich können laufend Vorbestellungen abgegeben werden, der jW-Shop liefert aus, sobald das Buch da ist.

Auf 352 Seiten werden dort Vorträge dokumentiert, die auf einer gleichnamigen, von jW und Melodie & Rhythmus veranstalteten wissenschaftlichen Konferenz am 19. Oktober 2023 in Berlin gehalten wurden. Darunter sind Beiträge der Referenten Moss Robeson, Russ Bellant, Jürgen Lloyd und Oleg Jasinski. Darüber hinaus finden sich mehr als 20 Artikel, die in den Jahren 2022 bis 2024 in junge Welt erschienen sind. Das besondere an dem Band: So gut wie alle enthaltenen Informationen sind bislang nicht oder nur bruchstückhaft in deutscher Sprache verfügbar gewesen. Warum das so ist, muss nicht verwundern: Der ­ukrainische Faschismus – von den Banderisten der OUN- B, Nazikollaborateuren und Holocausttätern des Zweiten Weltkriegs bis hin zu faschistischen Banden wie dem »Asow«-Bataillon in jetziger Zeit, die sich erneut auf Stepan Bandera berufen – wird tabuisiert, weil er nicht in das westliche Narrativ einer »freien und demokratischen« Ukraine im steten Abwehrkampf gegen »den Russen« passt. Dies erklärt auch, warum ein solches Buch bestens in den Verlag 8. Mai passt: Die Wahrheit zu sagen ist und bleibt eben eine revolutionäre Tat. Das wissen unsere Leserinnen und Leser, die deshalb schnell zugreifen, wenn dort etwas Neues erscheint – aber auch unsere Gegner, zum Beispiel die vom Verfassungsschutz. Ihr Auftrag ist es, keinerlei Zweifel am antirussischen Kriegskurs der Regierung aufkommen zu lassen.

Am Donnerstag, dem 5. Dezember, wird Herausgeberin Susann Witt-Stahl das Buch in der jW-Maigalerie (Torstr. 6, 10119 Berlin) vorstellen. Als Moderator wird der langjährige jW-Chefredakteur Arnold Schölzel, der selbst Texte für das Buch beigesteuert hat, durch den Abend führen. Ab 18 Uhr hat die Galerie ihre Türen für Sie geöffnet. Das Programm beginnt um 19 Uhr. Da es absehbar sehr voll werden wird, möchten wir Sie auf unseren Live­stream hinweisen: Unter jungewelt. de werden wir kostenlos die gesamte Veranstaltung live übertragen. Falls Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen, empfehlen wir Ihnen die vorherige Reservierung (0 30/53 63 55- 54 oder maigalerie@jungewelt.de). Vorbestellungen für das Buch können unter ­verkauf@jungewelt.de aufgegeben werden.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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