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28.06.2019, 19:50:01 / jW stärken!

Demokratisierte Kunst

Am kommenden Sonnabend startet die jW-Kunstedition
Von Dietmar Koschmieder
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Alles wird im Kapitalismus zur Ware, auch die Kunst. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Die Tageszeitung junge Welt erinnert an ihre Wurzeln im realexistierenden Sozialismus, also an Zeiten, wo Kunst keine Ware war. Und versucht, etwas davon in die Jetztzeit zu retten: Wir bieten unseren Leserinnen und Lesern ab Juli dreimal im Jahr ein im Auftrag der jW geschaffenes Originalkunstwerk an, in limitierter Auflage, vom Künstler signiert und mit einem Prägedruck (siehe Abbildung) versehen. Und das zu einem Preis, der deutlich unter dem Marktwert liegt. Künstler, Drucker, Kurator und Verlag bekommen ihren Aufwand bescheiden vergütet, es gibt keine Gewinnerzielungsabsicht (wahrscheinlich wird auch dieses Herangehen der jungen Welt im nächsten Markt- und Kapitalismusschutzbericht als Beleg für deren Gefährlichkeit genutzt). Von jedem Kunstwerk werden in der Regel 200 Exemplare zum Verkauf angeboten – zum Preis von 28 Euro (plus drei Euro für Verpackung und Versand). Wer sich eine eigene kleine Sammlung anlegen will, kann sogar ein Editionsabo abschließen und sich von jedem Kunstwerk ein Exemplar sichern. Allerdings werden maximal 100 solcher Abos zugelassen, damit genügend Grafiken für den Einzelverkauf zur Verfügung stehen. Mit jedem neuen Kunstwerk werden auch der Urheber und die von ihm benutzte Technik in der Zeitung vorgestellt. Am kommenden Sonneband starten wir mit einem dreifarbigen Siebdruck des Berliner Künstlers Marc Gröszer.

Mit der Kunstedition knüpfen wir an eine Tradition der Jungen Welt an, die schon in den 70er Jahren Kunstbesitz demokratisiert hat: Den Leserinnen und Lesern wurden kostengünstig Grafiken von noch jungen, weniger bekannten, aber auch international renommierten Künstlern angeboten (siehe auch Wochenendgespräch in dieser Ausgabe). Über diesen Weg bildete sich der Grundstock der heutigen junge Welt-Kunstsammlung heraus, die mittlerweile dank weiterer Schenkungen und Ankäufe die Vielfalt progressiver Kunst eindrücklich dokumentiert und aus der hin und wieder auch Werke in der jW-Ladengalerie ausgestellt werden. Besonderer Dank gilt Fritz Wengler, der die ursprüngliche jW-Grafikedition mit aufgebaut hat, dem Künstler Ronald Paris, der die Wiederaufnahme der Kunstedition anregte, Andreas Wessel, der die Neuauflage kuratiert und der Genossenschaft LPG junge Welt eG, die mit einem Zuschuss dabei hilft, Kunst neben dem eigentlichen Kunstmarkt bereitzustellen.

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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