Feldzug ins Scheinheilige
Warum der Türöffner der Pharmaindustrie einen Doping-Kongreß will
Klaus HuhnDie dieser Tage besonders zahlreich formulierten und allerorts verbreiteten Appelle, unwiderruflich und endlich und gnadenlos und weltweit dem Doping zu Leibe zu rücken, könnten Erinnerungen an einen anderen Feldzug wachrufen, der im Laufe der Zeit vielleicht in Vergessenheit geraten ist.
Als der Begründer der modernen Olympischen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, 1894 einen Kongreß zusammenrief, der sein für jene Zeiten tollkühnes olympisches Projekt aus der Taufe heben sollte, fürchtete er, daß der Zulauf nicht sonderlich groß sein würde. Er grübelte, welches Thema die Gemüter wohl bewegen könnte, setzte die Frage des Amateurparagraphen auf die Tagesordnung und hatte einen rappelvollen Saal. Man ereiferte sich, ob ein Athlet offiziell oder inoffiziell Geld nehmen dürfe - bis auf die in Henley rudernden britischen Lords kassierten schon damals die meisten - und beschloß ganz nebenbei, künftig Olympische Spiele zu veranstalten.
Einer der Cou...
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