Nukleardoktrin für Europa
Die EU tritt weltpolitisch zunehmend in Konkurrenz zu den USA und rüstet ideologisch wie militärisch auf. In den Think-tanks und Planungszentren werden bereits Einsatzpläne für Atomwaffen ausgeheckt
Hans Heinz HolzDaß sich in den Jahren seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in verstärktem Maße eine Ideologie verbreitet, die dem Imperialismus der Großmächte eine weltanschauliche Legitimation verschaffen soll, ist in dieser Zeitung immer wieder angesprochen und entlarvt worden. Vor einem guten Vierteljahr hat die kritische Analyse der Imperiumskonzeption des Berliner Politologen Herbert Münkler einen Aufmerksamkeit verdienenden Akzent gesetzt (Thomas Wagner, »Kopflanger der Herrschaft«, in jW, 3.2.2006). Wenn Münkler – wie viele deutsche Wissenschaftler auf die USA fixiert – der EU auch den Rang eines Subimperiums zuweist, dessen geographische Orientierung auf Ost- und Südosteuropa den alten Zielen der deutschen Imperialisten entspricht, so geht doch die Gesamttendenz dahin, eine machtpolitische Aufrüstung Europas mit einem Abbau demokratischer Strukturen zu verbinden und in der EU eine Hierarchie zu verlangen, die den deutschen Führungsanspruch garantieren wü...
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